Am Sonntag startet der „Rosenmontagszug 2.0“
70 Gesellschaftswagen und 10 000 Aktive werden in Düsseldorf am Narrenvolk vorbeiziehen. Die Polizei verstärkt ihre Einsatzkräfte.
Düsseldorf. Der „Rosenmontagszug 2.0“ soll am kommenden Sonntag eine Million Besucher anlocken. Das wünscht sich Hans-Peter Suchand, Sprecher der Organisatoren vom Comitee Düsseldorfer Carneval. Er verspricht 200 „Gefährte“ im Zug, darunter 70 Gesellschaftwagen inklusive zwölf oder 13 neue Mottowagen von Wagenbauer Jacques Tilly. Im Zug werden 10 000 Aktive mitmarschieren.
André Hartwich, Polizeisprecher, augenzwinkernd zur Tatsache, dass diesmal keine Polizeikräfte aus Bayern und Sachsen angefordert werden.
„Der Zug ist vom Umfang her so, wie er am 7. Februar gewesen wäre“, sagt Suchand. Nicht ganz so glücklich ist er damit, dass die Weinmesse ebenfalls am 13. März stattfindet. „Es war leider kein anderer Termin für den Zug möglich“, so Suchand. Denn die Traktoren, die im Zug die Wagen ziehen, werden von den Bauern bald für die Arbeit auf dem Feld gebraucht. Auch die Pferde sind eingeplant, für Schützenumzüge, Kutschenfahrten oder Turniere. Den Gastronomen und Wirten wiederum, die bereits wegen der Weinmesse ausgebucht sind, entgeht nun das lukrative Geschäft mit den Narren.
Der „Rosenmontagszug 2.0“ startet um 11.30 Uhr an der Fritz-Roeber-Straße am Rheinufer. Der närrische Lindwurm wird gegen 12 Uhr das Düsseldorfer Rathaus erreichen. Gegen 16 Uhr werden die ersten Wagen am Ende des Zugweges in der Bachstraße erwartet (siehe Grafik).
Die Sicherheit der Besucher steht für die Polizei im Mittelpunkt. Sprecher André Hartwich kündigt „null Toleranz mit aggressiven und randalierenden Störern — niedrige Einschreitschwelle — zum Schutz der friedlich feiernden Karnevalisten“ an. Im Vergleich zu den Vorjahren werden laut Hartwich deutlich mehr uniformierte und zivile Beamte den Zug begleiten. „Wir haben aber diesmal auf Fremdtruppen verzichtet“, sagt Hartwich mit einem Augenzwinkern. Rosenmontag waren zusätzlich Polizeikräfte aus Bayern und Sachen angereist, am Sonntag sollen die eigenen Leute reichen. „Es werden nicht ganz 1400, aber auch nicht deutlich weniger“, versichert der Polizeisprecher. Darüber hinaus sollen die stationäre und die mobile Videoüberwachung ausgedehnt werden.
Der Security-Point für Frauen in der Altstadt wird wieder eingerichtet, wie schon an Altweiber und Rosenmontag. Die Anlaufstelle im Jonges-Haus an der Mertensgasse 1 wird für Frauen angeboten, die sich verunsichert oder bedroht fühlen, die Opfer einer sexuellen Belästigung oder eines Übergriffes geworden sind oder Entsprechendes beobachtet haben. Bei seiner Premiere an den Karnevalstagen kamen keine Notfälle zum Security Point, es gab nur zwei Auskunftanrufe.
Das Wetter soll am Sonntag mitspielen: Es kann zwar ab und zu regnen, aber ein Sturm ist nicht in Sicht, sagt der Deutsche Wetterdienst. Und die Bahn lässt Sonderzüge nach Düsseldorf fahren.