Ambulanz wird geschlossen
Methadon für Suchtkranke gibt es bald nur noch in Arztpraxen.
Die Methadon- und Drogenambulanz des Gesundheitsamtes an der Flurstraße wird im Laufe des Jahres geschlossen. Dafür stimmten gestern im Gesundheitsausschuss CDU, SPD, Grüne und FDP. Nur die Linken stimmten dagegen.
„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, vor allem, weil wir die Arbeit vor Ort immer sehr geschätzt haben“, sagte Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke (SPD). Hauptargument für die Entscheidung: Durch Änderungen in der Sozialgesetzgebung wird die so genannte Substitutionsbehandlung längst von den Krankenkassen übernommen. Das heißt: Die Suchtkranken können auch in Arztpraxen in Düsseldorf versorgt werden. Und hier gebe es mittlerweile mehr Angebote. Deshalb sagt auch Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke, dass die Entscheidung „verantwortbar“ sei.
Die Parteien knüpfen die Entscheidung allerdings an Bedingungen. So sollen die fünf Stellen für die psychosoziale Betreuung erhalten bleiben und dieses Hilfsangebot neu konzipiert werden — und zwar dezentral, möglichst in der Nähe von substituierenden Praxen. Angelika Kraft-Dlangamandla (Linke) fürchtet, dass die Hürden für Suchtkranke durch die Teilung des Hilfsangebots höher werden.
Geprüft werden soll die Einrichtung eines ersten solchen Hilfe-Zentrums an der Flurstraße und am Kamper Acker, wo es eine solche Praxis gibt. Die durch die Schließung der Ambulanz eingesparten Mittel (im fünfstelligen Bereich) sollen dafür zur Verfügung stehen.
Ausschussvorsitzender Andreas-Paul Stieber, der den Kamper Acker als ersten Standort favorisiert, kann sich i einem nächsten Schritt allerdings auch vorstellen, dass durch den Verkauf der städtischen Immobilie an der Flurstraße noch mehr finanzielle Mittel freiwerden.