Arbeitsschutz-Messe: Moderne Technik schützt vor Verletzungen
Auf der Fachmesse A+A zeigen Tausende Aussteller, wie moderne Technik Verletzungen vermeiden kann.
Düsseldorf. Immer öfter sind Mitarbeiter, die beispielsweise eine Waschmaschine zusammenbauen, komplett verkabelt. Drähte gehen vom Arm zur Hand, von der Hüfte zum Knie, kleine Kästchen hängen an den Beinen und am Rücken. Es geht dabei darum, eine kaputte Schulter, Rückenschmerzen, Gelenk-Verschleiß zu vermeiden. Die Deutsche MTM Vereinigung misst seit etwa zwei Jahren weltweit, wie Arbeiter sich bewegen — und wie sie sich besser bewegen sollten. Die Firma präsentiert ihre High-Tech-Methode auf der Arbeitsschutz-Messe , die noch bis 20. Oktober in Düsseldorf stattfindet.
Tausende Aussteller zeigen die neuesten Techniken, Materialien, Bekleidungsmöglichkeiten — und auch Methoden zum Arbeitsschutz. „Um Verletzungen zu vermeiden, muss man wissen, wie man sich bewegt — oder in welcher Höhe beispielsweise die Waschmaschinentür stehen sollte, damit der Arbeiter sie möglichst gelenkschonend montieren kann“, sagt Steffen Rast.
Das Messsystem der Deutschen MTM zeichnet dafür bis ins Detail auf, was beim einzelnen Arbeiter passiert — und spricht dann konkrete Empfehlungen aus. Firmen wie Siemens, die Deutsche Bahn, Miele und Airbus zählen zu den Kunden.
In manchen Branchen ist der Schutz vor Flüssigkeiten wichtig, ebenso wie extrem saubere Luft: In speziellen Abteilungen von Kliniken, in der Luft- und Raumfahrt oder bei der Herstellung von Medikamenten. In Ganzkörper-Schutzmänteln kann man ins Schwitzen kommen, doch kleinste Staubteilchen oder Haarpartikel können viel zerstören. Die Firma Epic Tian’s International stellt Overalls her, die teils in ein und demselben Anzug unterschiedlich atmungsaktiv sind. „Wir haben ein Modell, das vorne einen starken Schutz hat — und hinten am Rücken ein durchlässigeres Gewebe. Die Mitarbeiter haben Schutz, zugleich wird ihnen nicht so schnell heiß“, sagt Jessica Luu.
Ähnlich flexibel ist Kopfschutz. Zwischen einfachem Mundschutz und Helm liegen so einige Varianten, die teils nur die Haare leicht bedecken, teils über die Schultern gehen und Nase, Mund und Stirn abdecken, und die mit Brillen ergänzt werden können.
Dass Arbeitsschutz auch modisch sein kann, zeigt der französische Schuhhersteller Schu’zz. In Grün, Gelb, Rosa, mit Blumen oder Marmormuster verziert sind Plastikschlappen, die sich vor allem an Krankenschwestern richten, wie Manager Olivier Comby erklärt. Löcher, die für die Belüftung der Füße sorgen, haben teils besondere Formen — zum Beispiel Herzen. Der neueste Trend ist aber sportlich: eine Art Sneaker, die auf den ersten Blick so gar nichts mit Krankenhaus zu tun zu haben. Doch sie erfüllen ihren Zweck: „Sie sind antibakteriell, haben ein gewölbtes Fußbett, sind abwaschbar — Arbeitsschutz kann auch modisch sein.“