Armen-Brüder des heiligen Franziskus: Bruder Matthäus steht in der Kritik
Verlust bei Risiko-Invest schlägt Wellen auch bei Fifty-Fifty.
Düsseldorf. Die Krise bei der „Ordensgemeinschaft der Armen-Brüder des heiligen Franziskus“ droht, nun auch auf die Obdachlosenhilfe Fifty-Fifty überzugreifen. Wie die WZ berichtete, ist die Ordensgemeinschaft einem unseriösen Finanzdienstleister auf den Leim gegangen. 7,2 Millionen Euro wurden investiert.
Die Geschädigten waren mit hohen Renditeversprechen gelockt worden. Zwar hofft die Ordensgemeinschaft (sie betreibt mit rund 280 Mitarbeitern u.a. zwei Altenheime und sieben Häuser der Wohnungslosenhilfe), wenigstens einen Teil des Geldes noch zurückzubekommen — dennoch sind viele Menschen im Umfeld der Ordensgemeinschaft regelrecht schockiert, dass sich ausgerechnet die Armen Brüder verzockt haben.
Auch bei Fifty-Fifty befürchtet man einen Image-Schaden. Laut der Internet-Enzyklopädie Wikipedia wird Fifty-Fifty von der Ordensgemeinschaft verwaltet, auch wird diese als Betreiber der Kunstgalerie genannt. Der Vorsitzende der Ordensgemeinschaft, Bruder Matthäus Werner, ist auch Schirmherr von Fifty-Fifty.
Geschäftsführer wiederum ist Hubert Ostendorf, er wurde nach WZ-Informationen erst vor kurzem über die Vorgänge informiert, obwohl der Anlageskandal um die Firma Infinus schon im November 2013 publik geworden war. Es soll darüber zum Streit zwischen Ostendorf und Matthäus gekommen sein. Beide waren gestern nicht erreichbar.
Anders Ordens-Geschäftsführer Heinz-Theo Wollschläger: Er betonte, dass die Entscheidung, Geld bei Infinus anzulegen, vom Vorstand und den Mitgliedern getragen wurde. „Also müssen wir uns gemeinsam fragen, welche Fehler wir gemacht haben und wie wir den Schaden gut machen können.“ Darüber werde am 19. Februar eine Mitgliederversammlung beraten. RS