Drei Tote in Düsseldorf 70 neue Schilder warnen vor dem Baden im Rhein
Düsseldorf · Das Baden im Rhein ist zwar an vielen Stellen nicht verboten, aber lebensgefährlich. In diesem Jahr kamen bereits drei Schwimmer in Düsseldorf ums Leben. Die Stadt warnt nun mit neuen Schildern an den Stränden.
(veke) Immer wieder unterschätzen Besucher des Rheinufers die Strömungen des Flusses. Darum hat die Stadt am Freitag 70 neue Warnschilder aufgestellt, die eindringlich auf die Lebensgefahr hinweisen, die beim Baden in der „Bundeswasserstraße“ droht. Die Schilder warnen mit Piktogrammen und kurzen Hinweisen auf Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch und Ukrainisch vor der Lebensgefahr. Die Schilder enthalten auch die Notrufnummer und die Standort-Nummer. Bei einem Notruf können die Einsatzkräfte anhand dieser Nummer den Standort genau zuordnen und schneller vor Ort sein. Zudem werden Verhaltenshinweise gegeben, dazu gehören das Entsorgen von Müll und der Verzicht auf offenes Feuer.
In diesem Jahr gab es bereits 13 Alarmierungen wegen Personen im Rhein. Fünf Menschen wurden gerettet, für drei Personen kam jede Hilfe zu spät. Erst vergangene Woche riss ein Sog drei junge Männer mit sich, einer wurde zwei Tage später tot in Duisburg geborgen.
„Bei hohen Temperaturen lockt das kühle Wasser des Rheins, aber seine tückischen Unterströmungen dürfen unter keinen Umständen unterschätzt werden“, sagt Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). „Auch Menschen, die gut schwimmen können, gehen oft unbedacht ins Wasser und werden dann von der Strömung oder der Sogwirkung vorbeifahrender Schiffe überrascht. Mit den neuen Hinweisschildern appellieren wir noch mal, nicht im Rhein zu schwimmen und das eigene Leben und das der Rettungskräfte nicht in Gefahr zu bringen.“ Im Rhein ist das Schwimmen in bestimmten Zonen generell verboten. So gilt 100 Meter oberhalb und unterhalb von Rheinhäfen ein Badeverbot. An Brücken, Schiffs- und Fährlandestellen, Schleusen, Vorhäfen, Umschlagstellen und Werften darf ebenfalls nicht geschwommen werden. Aber auch an allen anderen Stellen, wo das Baden nicht ausdrücklich untersagt ist, kann es lebensgefährlich sein, etwa an den sogenannten Kribben – ins Wasser ragende Kiesflächen. Dort bilden sich oft tückische Strudel und Strömungen.
Eine besonders starke Strömung herrscht auch in der Fahrrinne. Wenn ein Schiff vorbeifährt, zieht dies das Wasser an. Dadurch werden vor allem Kindern in das Wasser hineingezogen. Trügerisch dabei ist, dass die Schiffe meist schon viele Hundert Meter weitergefahren sind, bis der Sog oder die anschließenden Wellen am Ufer ankommen. Der scheinbaar niedrige Wasserstand verlockt Kinder, in den Fluss zu waten.