Düsseldorf Bahn-Chaos in der Innenstadt

Fünf Bahnen blieben am Donnerstag liegen. Die Strecke war fünfeinhalb Stunden dicht.

Foto: Gerhard Berger

Düsseldorf. Ein Schaden an der Oberleitung hat am Donnerstagmorgen für ein Straßenbahn-Chaos gesorgt. Fünf Bahnen mussten abgeschleppt werden, Ersatzbusse konnten die Pendlermassen kaum bewältigen. Fünfeinhalb Stunden brauchte die Rheinbahn, um die Strecke freizumachen.

Von einem „großen Schlamassel“ spricht Georg Schumacher von der Rheinbahn. Um 6.06 Uhr sei dem Fahrer einer Straßenbahn an der Graf-Adolf-Straße, unmittelbar vor der Haltestelle Graf-Adolf-Platz Richtung Heine-Allee, aufgefallen, dass mit der Stromversorgung seines Zugs etwas nicht stimmte. Tatsächlich war sein Stromabnehmer — die Verbindung zur Oberleitung — abgeknickt. Offenbar durch einen Schaden im Fahrdraht. Doch weil dieser nicht sofort aufgefallen war, passierten noch vier weitere Bahnen die Stelle und beschädigten ihren Stromabnehmer so stark, dass sie nicht mehr weiterfahren konnten.

Verkehrsbehinderungen wegen Oberleitungsschaden
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Verkehrsbehinderungen wegen Oberleitungsschaden

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In der Folge war die Strecke für die Linien 701, 704, 709, 719 und 715 komplett gesperrt. Ersatzbusse wurden eingesetzt. „Aber fünf Bahnlinien können wir damit nicht ersetzen“, sagt Schumacher. „Da wird es eine Menge Verspätungen für eine Menge Menschen gegeben haben. Das tut uns sehr leid.“ Auch Autofahrer in der City waren betroffen, weil eine Straßenbahn auf der Kreuzung Berliner Allee stehen blieb. Laut Polizei staute sich der Verkehr bis auf die Rheinkniebrücke zurück. Erst um 11.26 Uhr waren die Bahnen abgeschleppt und der Fahrdraht repariert. Laut Schumacher investiert die Rheinbahn pro Jahr 10 Millionen Euro in ihr Netz — trotzdem könnten Schäden wie dieser nie vollends ausgeschlossen werden. juki