Beziehungs-Drama endete fast tödlich

Fliesenleger wegen versuchten Mordes auf der Anklagebank. Opfer konnte aus Hotel fliehen.

Fünf Jahre lang kämpfte eine 23-Jährige um die Beziehung zu ihrem vier Jahre älteren Freund. Im Juli behauptete der Fliesenleger, dass er seine Drogensucht überwunden habe und auch keinen Alkohol mehr trinkt. Doch der 27-Jährige hatte gelogen. Als die Auszubildende dies heraus fand, wollte sie endgültig Schluss machen. Das wäre fast ihr Todesurteil geworden. Der Handwerker griff sie nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft plötzlich brutal an und würgte die junge Frau bis zur Bewusstlosigkeit. Seit gestern muss sich der Mann wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht verantworten.

Am 16. Juli um 21.30 Uhr kam es in einem Hotel zu dramatischen Szenen. Nachdem die Auszubildende gesagt hat, dass sie sich trennen will, verhielt sich der Angeklagte zunächst ruhig und nahm sie sogar in den Arm. Dann sei es urplötzlich zu dem Gewaltausbruch gekommen. Der Fliesenleger würgte die Frau angeblich, schlug sie mit dem Kopf gegen die Wand und soll „Ich hasse dich“ gerufen haben. Zweimal verlor die 23-Jährige das Bewusstsein. Erst als der Mann dachte, die Frau sei tot, soll er von ihr abgelassen haben. Kurz danach wachte das Opfer aber wieder auf und flüchtete unter Todesangst aus dem Zimmer.

Vor fünf Jahren hatte sich das Paar kennen gelernt. Von Anfang an litt die Beziehung unter den Drogen- und Alkohol-Problemen des Handwerkers: „Er war zwischendurch öfter mal weg.“ Doch die 23-Jährige gab ihm immer wieder eine Chance. Anfang vergangenen Jahres wurde die Auszubildende ungewollt schwanger. Danach wollte sie mit dem Angeklagten nichts mehr zu tun haben, ließ sogar gerichtlich ein Annäherungsverbot durchsetzen.

Doch Anfang Juli begegneten sich die beiden zufällig wieder in einem Café. Der Fliesenleger versprach, dass er von Drogen und Alkohol die Finger lassen will. Noch einmal schöpfte die Auszubildende Hoffnung: „Das hatte ich mir fünf Jahre lang gewünscht.“ Doch es dauerte nur ein paar Tage, bis der 27-Jährige wieder eine Flasche Wein kaufte. Darüber war die Frau tief enttäuscht. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt.