Bildikonen der Weltpresse

Zum 100-Jährigen der Firma Nikon treffen sich Fotojournalisten aus aller Welt im NRW-Forum.

Foto: Lukas Schulze/Nikon

Nikon, der japanische Hersteller von Fotoapparaten und optischen Präzisionsgeräten mit Deutschlandsitz in Düsseldorf feiert sein 100-Jähriges im NRW-Forum mit einer fulminanten Ausstellung. Darin begleiten Fotojournalisten mit ihrer Kamera das Weltgeschehen in berühmten, preisgekrönten Bildern. Das Porträt der Südafrikanerin Jodi Bieber von der misshandelten Bib Aisha machte Furore. Ihr Ehemann schnitt ihr Ohren und Nase ab, weil sie wegen seiner Gewaltexzesse zu ihrer Familie geflohen war. Ein Taliban-Gericht hatte die Bestrafung angeordnet.

Ebenfalls zur Ikone wurde die Aufnahme des Texaners Cole Charlie, als er während des Massakers am Tian’anmen-Platz in Peking beobachtete, wie ein Unbekannter mit einer Einkaufstüte vor einem Konvoi von Panzern stand, als könne er das Unrecht aufhalten.

Mit einem humoristischen Auge nimmt der Deutsche Harald Schmitt die Mächtigen aufs Korn. Der Besuch von Bundeskanzler Helmut Schmidt 1981 in der DDR trug kaum etwas zur Verbesserung der Ost-West-Beziehungen bei, wäre da nicht ein Bonbon gewesen. Das reichte auf dem Bahnhof in Güstrow der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker zum Abschied dem Kanzler.

Zu den amüsanten Episoden gehört auch eine Aufnahme des Hamburgers Volker Hinz, der sich 1977 in die Duschkabine des Lockhart Stadions in Fort Lauderdale in Florida schlich, wo die beiden Fußballspieler Franz Beckenbauer und Pelé nach der Play-Off-Runde von Cosmos gegen Fort Lauderdale im Adamskostüm im Nassen parlieren.

Moises Saman gilt als ein führender Kriegsfotograf. Berühmt sind seine sehr malerischen Aufnahmen aus dem Irak, die den Betrachter glauben ließen, der Krieg werde zu einem glücklichen Ende führen, denn seine Bilder erinnern an Schlachtengemälde unter einer gütigen Herbstsonne und nicht an einen mörderischen Dauerkrieg.

Auch Künstler wie Peter Lindbergh, ein gerngesehener Gast im Ehrenhof, beteiligen sich an dieser Schau. So hat der berühmte Maler und Fotograf Ed Ruscha während einer Autofahrt entlang des Sunset Strips in West Hollywood das Porträt einer Straße mit einer Motorkamera in einer Länge von 760 Zentimetern festgehalten. Das Leporello ist so kostbar, dass es nun in einer langen, gläsernen Vitrine liegt. Von Duane Michals stammt eine sehr erzählerische Serie von Kleinformaten, wobei sich zwei Männer begegnen, auf einander zurückblicken und weitergehen.

Die unterhaltsame Schau wird abgerundet von Aufnahmen der Nasa, befinden sich doch aktuell auf der internationalen Raumstation neun digitale Spiegelreflexkameras, 36 Objektive und sieben Blitzgeräte von Nikon.

Info: NRW-Forum, Ehrenhof 2, Die Schau, von Nikon zusammengestellt, enthält Werke von 16 Fotografen. Bis 5. 11.

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