Düsseldorf-Unterbach Breidenplatz: Bronze-Esel soll Supermarkt weichen
Nach jahrelangem Hickhack wird nun die Bebauung des Breidenplatzes den Bürgern vorgestellt.
Düsseldorf. Die Unterbacher halten nicht viel von Veränderungen. Während in anderen Stadtteilen Häuser abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden, wird im Osten der Stadt jedes neue Haus zunächst einmal kritisch betrachtet. Das gilt vor allem für die Pläne des Breidenplatzes. Jahrzehntelang wurde eine Bebauung des ursprünglichen Bauerngehöfts auf der bloßen Wiese diskutiert, jetzt aber wird es ernst. Die Bezirksvertretung 8 (Eller, Lierenfeld, Vennhausen, Unterbach) hat zwei einflussreiche Vertreter in ihren Reihen, die aus diesem Stadtteil stammen, und zwar Bezirksbürgermeister Gerwald van Leyen (CDU) und SPD-Bezirksvertreterin Petra Albrecht-Finklenburg. Die gesamte Bezirksvertretung stellt sich auf die Seite der Anlieger. Sie überreichte der Bauaufsicht eine interfraktionelle Stellungnahme, die den Anliegern entgegenkommt.
Es geht wie berichtet um 133 Wohnungen, einen Supermarkt und wegfallende Parkplätze. Bevor es einen Termin für die Beteiligung der Öffentlichkeit gibt, gaben die Stadtteilpolitiker der Bauaufsicht schriftlich ihre Änderungswünsche zu Papier. Wie zu erwarten sollen drei dreigeschossige Gebäude mitsamt Satteldach, die vor den Reihenhäusern Am Spindelbusch geplant sind, nur zweigeschossig sein. Da die SPD-Bezirksvertreterin am Breidenplatz 14 wohnt, fürchtet sie nichts so sehr wie die Verschattung ihres Grundstücks und das des Nachbarn. Hier müssen daher die Pläne für die Neubauten geändert werden.
Der Parkplatz oberhalb des Breidenplatzes, den die Stadt von einer Privatfamilie gepachtet hat, soll bebaut werden. Bisher konnten die Unterbacher dort gratis parken, was sonst in keinem anderen Stadtteilzentrum möglich ist. Offiziell sind 25 Stellplätze ausgewiesen, tatsächlich aber stehen die Fahrzeuge der Anlieger kreuz und quer. Die Bezirksvertretung will auch zukünftig mehr als 25 Parkplätze haben.
Ein Wunsch, den vermutlich Stadtplaner ablehnen, ist der Bau eines Kinderspielplatzes (statt Häuser) mitten auf dem Breidenplatz. Im Übrigen sollen die satzungsgeschützten Bäume erhalten bleiben und Wohnraum auch für Ärmere gemäß dem Handlungskonzept Wohnen verfügbar sein.
Insgeheim trauern die Unterbacher auch ihrem Esel aus Bronze in der Sichtachse nach. Der muss nämlich versetzt werden, denn an seiner Stelle soll es einen Supermarkt geben. Einen neuen Standort für den Esel gibt es noch nicht.
Bis die Häuser errichtet werden, vergehen noch Jahre. Bis dahin genießen die Unterbacher ihre alte Idylle.