City-Kirche: Es werde Licht

Gut vier Monate haben die Arbeiten in der Kirche am Luther-Platz gedauert. Am Sonntag wird sie mit Gottesdienst wiedereröffnet.

Düsseldorf. Seit dem 8. Juni gab es in der Johanneskirche keinen Gottesdienst mehr. Nur Bauarbeiter durften die Türen zum Kirchenraum passieren. Jetzt ist der Umbau abgeschlossen. "Dass wir uns als Bauzeit nur vier Monate gegeben haben, war verwegen", sagt Pfarrer Uwe Vetter.

Geklappt hat es aber. Am Sonntag wird das mit einem Festgottesdienst gefeiert - schließlich ist die 127 Jahre alte Johanneskirche am Martin-Luther-Platz so etwas wie die Visitenkarte der Düsseldorfer Lutheraner.

Vetter und Superintendent Ulrich Lilie strahlen stolz und schreiten über den neuen dunklen Kirchen-Fußboden. "Jetzt gelangt viel mehr Licht in den Kirchenraum", sagt Lilie. Die Apsis, der Altarbereich, wurde verlängert. Sein heller Steinboden hebt sich vom Rest des Raumes ab, lenkt den Blick auf den schlichten Steinaltar und das Kruzifix. Die alte Kanzel wurde samt der klobigen Treppe entfernt. Statt dessen rankt eine schlanke Konstruktion aus Stahl und Glas an der Säule empor.

Der Grundriss des Kirchenraums ist jetzt kreuzförmig. Denn die Arbeiter haben nicht nur Trennwände bei den hinteren Säulen entfernt, sondern darüber hinaus die Emporen grundlegend umgestaltet: Die beiden links und rechts des Eingangs wurden verkürzt. Alle Emporen sind nun erheblich steiler als zuvor. So haben die Düsseldorfer Architekten Hartmut Miksch und Wolfgang Rücker die Vorgaben des Kirchenkreises in ihrem Konzept umgesetzt.

"Jetzt hat man von den Emporen einen freien Blick in den Raum", sagt Pfarrer Vetter. Von jedem Platz aus soll der Altar zu sehen sein. "Durch den Rückbau haben wir jetzt 950statt 1100 Sitzplätze", sagt er.

Die hoch gelegenen Sitze sind aus hellem Bambusholz gefertigt. Die selbe Holzart wird auch für die Bänke im großen Raum verwendet. Der Clou: Sie können schnell abgebaut und bei Bedarf zu einer Bühne zusammengeschoben werden. "Wir haben jetzt viel mehr Möglichkeiten", erklärt der Pfarrer.

Er meint damit nicht nur die elegante Bänke-zur-Bühne-Lösung. Im Eingangsbereich hängen neue beleuchtete Bilderleisten, die für Ausstellungen in der Kirche gedacht sind. An der Ausleuchtung des Raumes hat sich auch einiges geändert: Bodenlampen strahlen die Säulen von unten an, andere Strahler setzten Akzenten in den Deckengewölben und über der Apsis.

Rund 2,5Millionen hat der Kirchenkreis in die Renovierung gesteckt. Es gab auch eine große Spende der Stiftung van Meeteren. Superintendent Lilie sagt: "Wir haben bewusst in diese Kirche investiert." Denn sie sei ein Schmuckstück. Von der Stadt haben die Evangelischen die mündliche Zusage, dass die Johanneskirche am Luther-Platz auch in Zukunft ein Schmuckstück bleibt. Kein Bürohaus solle sie künftig in den Schatten stellen, heißt es.