Rentner von Putzfrau (28) erpresst?

Mann soll die Frau für Sex bezahlt haben – Verfahren eingestellt.

Düsseldorf. Sie ist eine hübsche junge Frau (28), er ein gut situierter Rentner (72). Die beiden verbindet nicht nur ihre Stelle als Putzfrau bei ihm, sondern angeblich auch eine pikante Affäre. Regelmäßig hat die schlanke Frau mit den dunklen Haaren den Hausflur seiner Wohnung in Benrath sauber gemacht. 15 Euro bekam sie dafür.

Obendrein soll sie dem Senior auch sexuell zu Diensten gewesen sein, dafür gab es ebenfalls Geld. Das behauptet zumindest der 72-Jährige. "Sie wissen ja, was Mann und Frau so machen", sagte er verlegen vor dem Amtsgericht. Kennengelernt hatten sich die beiden zufällig in einem Eiscafé, da war er 61 und sie 17 Jahre alt.

Vor Gericht hat die Geschichte ein juristisches Nachspiel. Die 28-Jährige habe den Mann erpresst, heißt es in der Anklage. Wenn er ihr nicht 200 Euro zahle, schicke sie ihren Ehemann zu ihm. Und der werde den Mann kräftig verprügeln, soll sie im November 2006 gesagt haben. Die junge Frau stritt die Vorwürfe ab.

"Ich habe ihn lediglich gefragt, ob er mir Geld leihen kann. Erpresst habe ich ihn nicht", wiederholte sie mehrfach. Sexuelle Kontakt habe es nicht gegeben. "Ich habe nur bei ihm geputzt." Auf einer Quittung hatte sie den Empfang des Geldes bestätigt und versprochen, dass sie ihn nicht mehr belästigen werde.

Dem Senior war die Verhandlung vor dem Amtsgericht sichtlich peinlich. Der 72-Jährige hatte erst ein Jahr nach dem Vorfall gegen die junge Frau Anzeige erstattet. Angeblich soll ihr Ehemann den Benrather Monate später ebenfalls bedroht haben. "Ich hatte Angst vor ihm, wusste nicht, was das für einer ist."

Was ihn nicht jedoch nicht davon abhielt, die 28-Jährige auch nach Erstattung der Anzeige weiterhin zu treffen und ihr Geld zu geben. "lch war wohl verliebt in sie", gab er gestern kleinlaut zu. Amtsrichter Dirk Kruse stellte das Verfahren deshalb wegen Geringfügigkeit ein. Die Angeklagte muss dem Mann die 200 Euro zurückzahlen.