Düsseldorf City-Kreuzung ist drei Wochen dicht
In Vorbereitung auf den Start der neuen U-Bahn wird die Kreuzung Berliner Allee und Graf-Adolf-Straße vom 4. bis 21. Januar umgebaut — und dafür gesperrt.
Düsseldorf. Das neue Jahr wird in Düsseldorf mit der Sperrung einer der wichtigsten Kreuzungen in der Innenstadt starten: Vom 4. bis 21. Januar ist die Berliner Allee/Graf-Adolf-Straße komplett dicht. Die Stadt baut dort Straße und Gleise in Vorbereitung auf den Start der Wehrhahn-Linie im Februar aufwändig um — für rund 2,6 Millionen Euro. Mehr als 60 000 Autofahrer pro Tag müssen großräumige Umleitungen fahren. Aber auch die Straßenbahnen sind massiv betroffen.
„Natürlich wird das sehr unangenehm“, sagte Verkehrsdezernent Stephan Keller am Mittwoch bei der offiziellen Vorstellung der Pläne. „Aber wir haben Großes vor.“ Nämlich dass das Verkehrsnetz an der Oberfläche schon steht, wenn am 21. Februar die neue U-Bahn startet. „Dafür gibt es nur schlechte Zeitpunkte“, sagt Keller — aber er hoffe, mit dem Beginn des Jahres noch einen erträglichen gefunden zu haben.
Die Straßenbahnlinien, die bisher durch Altstadt und Elberfelder Straße fahren, werden jetzt abgekoppelt. Dafür braucht die Straßenbahn 706 einen neuen Abzweig, weil sie künftig zum Graf-Adolf-Platz und weiter nach Hamm fahren soll. „Wir bauen sechs Weichen neu ein, vier bestehende aus“, erklärt Bernd Kentenich vom Amt für Verkehrsmanagement. Zudem werden Bahnsteige zum Teil verlängert, Überwege angepasst und die gesamte Ampelanlage überarbeitet. Rund 1,2 der 2,6 Millionen Euro Baukosten übernimmt der VRR.
Aber auch an der Straßenführung ändert sich etwas: Der bisherige Linksabbieger für Autos von der Berliner Allee in die Graf-Adolf-Straße entfällt — laut Amtsleiterin Andrea Blome sei er ohnehin nur von 1000 Fahrern pro Tag genutzt worden. Das Plus: So können die Signale für die Bahnen flexibler geschaltet werden, der Nahverkehr soll also an dieser Stelle schneller rollen.
Auf die Autofahrer kommen zwischen 4. und 21. Januar großräumige Umleitungen zu (siehe Grafik und Kasten „Die Umleitungen im Überblick“). Auch bei der Rheinbahn hat die Sperrung massive Auswirkungen. Auf vielen Strecken müssen Ersatzbusse eingesetzt werden — auf dem Linienweg der 704 sogar komplett (siehe Kasten „Busse statt Bahnen“). „Wir werden versuchen, die Zeiten der Straßenbahnen 1:1 umzusetzen“, sagt Andreas Busch von der Rheinbahn — bezweifelt aber, dass dies durchweg klappen wird.
Richtig sauer über die Vorbereitungen der Sperrung ist die Immobilien- und Standortgemeinschaft Graf-Adolf-Straße (ISG). Zwar sei die Notwendigkeit der Bauarbeiten unumstritten. „Es wäre nur schön gewesen, man hätte vorher davon gewusst“, sagt Hans-Günther Oepen, Inhaber des Hotels „Stage 47“. „Wir kennen doch die Straße.“ Die ISG hätte sich im Vorfeld in die Planung einbringen können — nun befürchten die Anlieger herbe Einbußen.
Dezernent Keller hingegen hat für diese Vorwürfe „wenig Verständnis“. Die Sperrung sei im zuständigen Ausschuss schon im August angekündigt worden. Zudem sei die Stadt auf die direkten Anlieger der Kreuzung zugegangen, um etwa zu klären, wie viele Ladezonen für die Geschäfte während der Sperrung angelegt werden müssen.
Etwa 80 Anwohner der Kreuzung werden die Planer noch vor dem 4. Januar kontaktieren. Denn: Die Bauarbeiten sollen rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche laufen — was Lärm mit sich bringen wird. Aber ansonsten würde die Sperrung dreimal so lang dauern. Zumindest das Wetter dürfte der Stadt keinen Strich durch die Rechnung machen: Es soll erst einmal mild bleiben.