An der Yorckstraße Das Düsseldorfer Haus der Kulturen soll 2025 starten
Düsseldorf · Geplant ist ein eigener Gebäudetrakt mit rund 800 Quadratmetern Fläche im „Yorcks“. 60 Vereine treiben das ambitionierte Projekt inzwischen voran.
Nach fünf Jahren Vorlauf soll das von einem Verein getragene „Haus der Kulturen“ nun in der zweiten Jahreshälfte 2025 an den Start gehen. „Endlich“ werden die Unterstützer und Förderer des Projektes wohl sagen. Denn nach der Vereinsgründung im Jahr 2019 hat es mit der Umsetzung länger gedauert als zunächst erwartet. Ein Grund dafür war die Standort-Suche. Aus dem zunächst ins Auge gefassten Jungen Schauspiel an der Münsterstraße wurde nichts. Dafür fehlte es letzten Ende an politischen Mehrheiten – auch in der für Rath und Mörsenbroich zuständigen Bezirksvertretung 6.
Die Vorfreude auf den konkreten Start in der Derendorfer Immobilie „Yorcks“ ist bei Vereinschefin Neena Hartmann groß. „Wir wollen ein Ort sein, an dem die migrantisch geprägten Vereine ein vielfältiges Angebot präsentieren, das immer darauf ausgerichtet ist, in einen Dialog mit der gesamten Stadtgesellschaft zu treten“, sagt sie. Geschehen soll das in dem Gebäudekomplex, in den auch die Düsseldorfer Volkshochschule einziehen wird. „Wir haben in einem eigenen Gebäuderiegel rund 800 Quadratmeter für diesen Ort des interkulturellen Austauschs angemietet“, sagt Kultur- und Integrationsdezernentin Miriam Koch. Rund 350 000 Euro soll der Verein für den laufenden Betrieb, also vor allem für Veranstaltungen und Personal, pro Jahr erhalten. Eine Miete an die Stadt muss er nicht zahlen. Anfang kommenden Jahres will Koch die entsprechende Vorlage in die politischen Gremien einbringen.
Ausstellungen, Informationsveranstaltungen, Tagungen, Podiumsdiskussionen und Länderkunde-Abende sollen den Dialog-Charakter des künftigen Kultur-Hauses mit seinen inzwischen 60 Mitgliedsvereinen unterstreichen. „Dass ein Verein es nur für seine eigenen Belange nutzt, kann sicher einmal vorkommen, wird aber nicht der Schwerpunkt unserer Arbeit sein“, sagt Hartmann. So sei, um alle Bürger zu erreichen, unter anderem jeden zweiten Samstag im Monat ein internationaler Familientreff geplant, ebenso ein internationales Frühlingsfest jeweils im März eines Jahres.
Marketing-Expertin Hartmann, die seit 30 Jahren in Düsseldorf lebt, hat ihre Wurzeln in Indien und hat Naturwissenschaften an der Heine-Universität studiert. Wichtig sind der 56-Jährigen auch Kooperationen mit Kultur-Institutionen. Eine erste gibt es bereits mit dem Theatermuseum, eine Weitere soll es mit der Deutschen Oper am Rhein geben. Letztere liegt auch Koch am Herzen: „Ich könnte mir gut vorstellen, erste Ergebnisse einer solchen Zusammenarbeit auch in ein weiteres großes öffentliches Opernforum zu integrieren.“ Bislang, so die Einschätzung der Dezernentin, seien die migrantisch geprägten Düsseldorfer an dieser wichtigen Debatte noch nicht ausreichend beteiligt worden.