NRW Großer Teich mit stattlichen Fischen im Belsenpark
Oberkassel · Der Belsenpark ist erst 2017 eingeweiht worden. Tagsüber wird er rege von Anwohnern genutzt, abends finden oft Partys statt.
Er ist der jüngste Park, den Düsseldorf zu bieten hat: Der Belsenpark in Oberkassel ist gerade einmal vier Jahre alt, er wurde als Ergänzung des schicken Neubauviertels an der Ria-Thiele- und der Theo-Champion-Straße im Rücken der Hansaallee für 1,5 Millionen Euro quasi aus dem Boden gestampft. Auf dem alten Güterbahnhofgelände entstand ein grünes Rechteck mit entsprechend jungen Bäumen und einem von Schilfrohr umgebenen, 1200 Quadratmeter großen Teich als optischem Reiz. Besucher können in dem klaren Wasser den stattlichen Fischen beim Schwimmen zusehen. Im Westen gibt es außerdem noch eine Erweiterungsfläche für den Park, die durch Zäune abgetrennt ist.
Atmosphäre
Noch immer wirkt alles ein wenig steril, die Hochbauten rundherum lassen die Natur ohnehin ein wenig in den Hintergrund treten. Trotzdem hat der aktuell 16 800 Quadratmeter große Belsenpark tagsüber etwas von einem Ruhepol, und das nehmen nicht nur Anwohner gerne wahr. Man sieht jede Menge Hundebesitzer und auffällig viele Asiaten, die sich hier im Linksrheinischen heimisch fühlen.
Ausstattung
Es gibt ausreichend Sitzgelegenheiten und auch Mülleimer, sodass der Park weitgehend sauber wirkt. Auf dem 4000 Quadratmeter großen Spielplatz mit modernen Geräten herrscht bei schönem Wetter so gut wie immer reger Betrieb.
Besonderheiten
Eigentlich vom ersten Tag an wurde der Belsenpark von Jugendlichen auch als Partyzone angesehen. An dem Seeufer wurde es bei einbrechender Dunkelheit schnell laut, Flaschen und anderer Müll wurde hinterlassen und sogar in dem Teich verbotenerweise gebadet. Die frischen Mauern waren schnell mit Graffiti verunstaltet, auch von Drogenkonsum war die Rede. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Lage inzwischen eher noch verschärft. Erst jetzt wurde die Verwaltung von der Politik beauftragt, zu prüfen, zu welchen Kosten der Belsenpark sinnvoll fortentwickelt werden kann, „um auch in Zukunft den Anforderungen der verschiedenen Nutzergruppen und den Anwohnern gerecht zu werden und zugleich das hohe Maß an Aufenthaltsqualität beizubehalten“. Zu einer direkten Bürgerbeteiligung, etwa im Rahmen eines Workshops, konnten sich die Politiker der Bezirksvertretung 4 mehrheitlich nicht durchringen. Es bleibt abzuwarten, ob das nun die erwünschte Verbesserung bringt.
Bepflanzung
Der Park ist geprägt von naturnahen Rasen- und Wiesenflächen, die insektenfreundliche „Düsseldorfer Mischung“ ist bei den gesetzten Blumen anhand der Farbenpracht sofort erkennbar. 140 vor vier Jahren neu gepflanzte Bäume sollen im Park Akzente setzen, noch wachsen sie verständlicherweise nicht sehr hoch. Der Boulevard entlang des Neubaugebiets im Belsenpark, wird von Felsenbirnen umsäumt, der noch immer etwas unaufgeräumt wirkende Greifweg gegenüber wird außerdem von Sumpfeichen
eingerahmt.
Gastronomie
Gastronomie gibt es direkt nicht, ebenso wenig wie Toiletten. Und auch Parkplätze sind im unmittelbaren Umfeld des Belsenparks rar gesät. Der nahe Rewe-Supermarkt an der Theo-Champion-Straße bietet aber zumindest ausreichend Gelegenheit, sich für ein nettes Picknick einzudecken.
Kunst
Nicht zu übersehen ist ein außergewöhnliches Kunstwerk am Rand des Belsenparks, das die beiden Schriftzüge Love und Peace vereint. Es stammt aus der Kunstgießerei Gahr, insgesamt gibt es sieben dieser fünf Meter hohen, farbigen Edelstahl-Skulpturen, die nicht nur an deutschen Standorten, sondern auch auf Mallorca und in Shanghai stehen. Die österreichische Künstlerfamilie Gahr fertigt grundsätzlich Außergewöhnliches aus Metall an. So entstehen fantasievolle Werke mit dem Schweißbrenner – und das schon seit mehr als
40 Jahren.
Anfahrt
Am besten geht’s natürlich mit dem Fahrrad. Aber auch mit der Bahn ist es kein Problem, zum Belsenpark zu kommen, denn die Linien U 74, U 76 und U 77 halten an der Hansaallee (Comenius-Gymnasium).