Düsseldorf Die Mischung macht’s auf der Kö
Düsseldorf. Für die Einen sind sie Konsum-Tempel, die Kö-Galerien, vor allem für kaufkräftige Düsseldorf-Touristen aus aller Welt. Einheimische schätzen sie dagegen oft als zeitsparende Fußwege durch die Innenstadt - ohne rechts und links zu gucken.
Was sie da sehen würden: Nicht nur einen Mix aus Mode, Lifestyle, Galerien und Gastronomie — sondern auch „tote Augen“, plakativ verhangene Schaufenster. „Coming soon“, versprechen einige. Andere in weniger spektakulären Lagen scheinen hinter trüben Fensterscheiben in eine Art Kommerz-Koma verfallen zu sein.
Doch es tut sich was hinter den Fassaden, vor allem in der Kö-Galerie. Was zählt und Publikum zieht, sind vor allem schillernde Namen in der ersten Reihe, wie Bruno Cucinelli, der italienische King of Cashmere, der im Juni sein erstes Geschäft in Düsseldorf eröffnet hat. Jetzt warten alle gespannt auf „Karl den Großen“ unter den Modeschöpfern: Lagerfeld eröffnet am 3. September seinen Laden an der Front des Galerie-Geschehens. Ob er persönlich kommt? Wohl kaum. Er war ja noch nicht mal bei der Eröffnung seiner Bonner Ausstellung.
Im Oktober zieht die Männermodemarke Hacket aus London ein in die Kö-Galerie, sie bekommt zwei Eingänge, vom ehemaligen Kö-Karree und von der Westmall. Dazu passt, dass die renommierte Hemdenmodemarke von Laack ihren Shop im September komplett neu gestalten will. In solch einem Fall ist es dann wieder ganz gut, dass es Leerstände gibt: Während der Bauzeit zieht van Laack in die ehemalige Barbara-Freres-Fläche.
Besonders auffällig sind die Leerstandsflächen in der Südmall. „Die ist als nächstes dran, mit einem völlig überarbeiteten Konzept“, verspricht Center-Manager Hans Meijers. Baubeginn soll noch im Herbst sein, mit der Fertigstellung wird im Frühjahr/Sommer 2016 gerechnet. Wo jetzt noch Leere gähnt, sollen die Metzgerei Ludwig mit neuem Ladenkonzept und ein Tee-Fachgeschäft einziehen. Weiterhin sind eine Sushi- und eine Espressobar geplant.
Auch im Sevens tut sich was. Im vergangenen Jahr brachte der Juwelier Christ mit seinem knapp 200 Quadratmeter Store neuen Glanz ins Center und der Chocolatier Lindt mit seiner Pralinen-Boutique einen Hauch von Verführung. Für die meisten Kunden beginnt diese Galerie jedoch eher mit S wie Saturn. Der Elektronik-Riese bringt die Frequenz. Zurzeit befinde sich lediglich eine Mietfläche im Aus- und Umbau. Ansonsten läuft’s wie gehabt. Zu verkaufsoffenen Sonntagen will man sich was einfallen lassen, ebenso zum Weihnachtsgeschäft.
Doch bis dahin steht noch ein Highlight an: Auch die Kö-Galerien sind wieder dabei, wenn am 11. September das Mode-Magazin Vogue zur „Fashion’s Night out“ einlädt. Da zeigt sich dann bis in die Nacht, was und wie ein Weltstadt-Boulevard sein kann. Überhaupt die Öffnungszeiten: „Die sind das Problem“, seufzt Meijers. Die einen schließen um 18 Uhr, die anderen um 18.30 Uhr, manche bleiben bis 19 Uhr. Ab 20 Uhr ist dann Schicht auf der Kö.