Baumpflanzungen in Düsseldorf BV 5 fordert nun den Rückbau bereits angelegter Baumgruben
Düsseldorf · Bei den geplanten Standorten der Bäume würden in mehreren Wohnstraßen Parkplätze wegfallen.
(brab) Die Stadt möchte mit Neupflanzungen das bereits 2015 beschlossene Stadtbaumkonzept umsetzen. Da sich in den ursprünglich dafür vorgesehenen Quartieren mit einem Bedarf an „ökologischer und klimatischer Verbesserung“ nicht ausreichend Stellplätze finden lassen, ist man nun bei der Standortwahl auf die Außenbezirke ausgewichen. Dort stößt die Pflanzung in Wohnstraßen aber auf massive Kritik bei den Anwohnern, weil dadurch Parkplätze wegfallen und Gefahrenstellen entstehen würden.
Die Bezirksvertretung 5 fordert nun den Rückbau von zahlreichen, bereits aufwendig angelegten Baumgruben, denn sie hatte im August den Pflanzungen nur zugestimmt, wenn dabei keine Parkflächen verloren gehen. Dass es trotzdem zu den kritisierten Standorten kam, liegt daran, dass die Verwaltung eine Parkfläche erst ab einer Länge von elf Metern definiert und die Baumstandorte in kürzere Parkflächen plante. „Das geht leider an der Realität vorbei“, sagt Bezirksbürgermeister Stefan Golißa (CDU), der gemeinsam mit der Verwaltung die einzelnen Standorte vor Ort begutachtet hat.
Gegen die Stimmen der Grünen wurde deshalb beschlossen, dass alle Standorte in der Straße Koppelskamp, in der Novalisstraße und Robert-Reinick-Straße zurückgebaut werden sollen. In der Straße Kleiansring wird der Rückbau aller Standorte außer dem vor Haus Nummer 19 gefordert. Lediglich in der Unterdorfstraße und der Niederrheinstraße können alle Baumplätze erhalten bleiben. „Das Ausspielen von Autofahrern gegen andere Verkehrsteilnehmer und das Erzwingen einer ,vom Auto weg‘ Mentalität muss endlich aufhören“, sagt Golißa. Die Grünen kündigten an, bei künftigen Baumpflanzungen verstärkt auf die Wahl der Standorte achten zu wollen, die Belange der Anwohner zu berücksichtigen. Die jetzigen Standorte würden sie aber gerne beibehalten. „Jeder Baum ist wichtig und bildet zudem einen Ausgleich zu den vielen Steingärten, die entstanden sind“, sagt Waldemar Fröhlich.
Alternativ wollen die Mitglieder der Bezirksvertretung der Verwaltung in den nächsten Wochen selber neue Standorte mitteilen. Zudem werden auch die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich an die Verwaltung oder die Politik zu wenden, wenn sie einen geeigneten Standort für eine Baumpflanzung vorschlagen wollen: