Düsseldorf Die U79 soll alle fünf Minuten fahren
Beim Nahverkehrsplan drehte sich in der Bezirksvertretung 5 fast alles um die Problem-Linie und die Rheinquerung.
Düsseldorf. Wenn Stefan Golißa, Bezirksbürgermeister im Kaiserswerther Rathaus, die Sitzungsleitung abgibt, um selbst in die Diskussion einzugreifen, müssen hochkarätige Themen anstehen. Wie der Nahverkehrsplan 2017, der in der Bezirksvertretung 5 (Kaiserswerth, Lohausen, Stockum, Angermund, Kalkum und Wittlaer) diskutiert wurde. Es ging vor allem um die Rheinbahn: die Problem-Linie U79 sowie die geplante Linie U81 vom Handweiser bis zum Flughafen.
Das Fahrplan-Chaos der U79, die von Duisburg bis zur Universität fährt, macht auch die Vorstadt-Politiker zunehmend ärgerlich. Bei den letzten beiden Messen hatte es etliche Beschwerden gegeben, weil Bahnen gar nicht oder viel zu spät kamen — und dann so überfüllt waren, dass die wartenden Fahrgäste nicht einsteigen konnten.
Für die CDU-Fraktion beantragte Golißa, dass die Stadtbahn zukünftig im Berufsverkehr alle fünf Minuten fahren soll. Doppelt so oft wie bisher: „Jede zweite Bahn könnte dann in Wittlaer abgebunden werden. Ohne Beteiligung der Duisburger Verkehrsbetriebe.“ Das könnte die Situation erheblich entspannen. Denn einen großen Teil der Verspätungen bringt die U79 schon aus Duisburg mit. Wenn die Bahnen in Wittlaer enden, könne das vermieden werden.
Wie Rheinbahnsprecher Georg Schumacher erklärte, werde man den Vorschlag prüfen: „Wir können aber nur über eine begrenzte Zahl von Wagen und Fahrern verfügen. Die stehen ja bei uns nicht rum.“ Wenn die Politik eine Verdoppelung des Taktes möchte, müssen auch die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Diskutiert wurde außerdem über die Linie U81. Beim ersten Bauabschnitt, vom Freilig-rathplatz zum Flughafen, ist die Planung schon relativ weit. Die CDU-Fraktion schlug vor, stattdessen den zweiten Bauabschnitt von Lörick über den Rhein bis zum Freiligrathplatz vorzuziehen. Davon erhoffe man sich mehr Entlastung für die Straßen im Düsseldorfer Norden.
Beantragt wurde außerdem, dass die Buslinie 760 zukünftig vom Freiligrathplatz bis zum Aquazoo verlängert werden soll. Dies käme vor allem den Schülern entgegen, die zum Gymnasium an der Koetschaustraße fahren. Vor der Ladenzeile an der Kaiserswerther Straße soll außerdem eine zusätzliche Haltestelle eingerichtet werden.
Auch die Sicherheit im öffentlichen Personennahverkehr soll verbessert werden. Die Videoüberwachung an den Haltestellen und in den Fahrzeugen soll auf praktisch 100 Prozent ausgebaut werden. Dies erhöhe das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste in Bussen und Bahnen. Mit den beantragten Änderungen wurde der Nahverkehrsplan schließlich beschlossen.