Die U81 nimmt Fahrt auf
Projekt wird trotz Kritik von Anwohnern weiter getrieben. Am Airport wird eine oberirdische Variante geprüft.
Düsseldorf. Obwohl einige Anwohner im Stadtnorden gegen die geplante Trasse der neuen Stadtbahnlinie U81 sind, treiben Verwaltung und Politiker im Rathaus das Projekt mit Nachdruck voran. Am Mittwoch stellte Verkehrsdezernent Stephan Keller die wichtigsten Fakten zum ersten Bauabschnitt (Messe — Flughafen-Terminal) im technischen Ausschuss des Rheinbahn-Aufsichtsrates vor.
Am Nachmittag bekamen die Fachpolitiker im Verkehrsausschuss den aktuellen Sachstand vorgelegt. In diesem Gremium gibt es breite Zustimmung zum Projekt — obwohl das Stadtteilparlament im Norden es einstimmig abgelehnt hatte.
Doch die Stadtteilpolitiker finden mit ihren Bedenken bei den Verkehrsexperten wenig Gehör. Erstere kritisieren das zwölf Meter hohe Überführungsbauwerk, mit dem die U81 den Nordstern kreuzen soll, als Verschandelung der Landschaft, und fürchten mehr Krach. Problem: Fundierte Lärmmessungen sind rund um den Nordstern kaum möglich, weil wegen des Krachs von A44 und Flughafen zu viele Stör- und Nebengeräusche vorhanden sind.
Zwar denkt etwa Grünen-Sprecher Norbert Czerwinski laut über eine alternative Streckenführung innerhalb des Nordsterns nach. Aber eine Trasse nördlich der A44, wie im Kaiserswerther Rathaus vorgeschlagen, lehnt auch er ab.
Ein anderer Knackpunkt ist die Trassenführung im Bereich des Flughafens. Es heißt, der Airport dränge auf einen unterirdischen Anschluss der Stadtbahn an den vorhandenen S-Bahnhof. Das wollen Fachpolitiker wie Manfred Neuenhaus (FDP) nicht einfach so schlucken.
Denn ein Tunnel an dieser Stelle verursacht höhere Bau- und Betriebskosten — und verschlechtert damit die Chancen, Zuschüsse vom Land zu erhalten. Stattdessen könne die Linie auch oberirdisch fahren, am Rand der Airport-City sei eigens eine entsprechende Trasse freigehalten worden. Diese könne am Maritim-Hotel vorbei bis vor das Terminal C führen. Die Machbarkeit beider Varianten soll Keller jetzt prüfen.
Der Zeitplan: Nach der Sommerpause soll ein Bedarfsbeschluss für den ersten Bauabschnitt (geschätzte Kosten: rund 110 Millionen Euro) gefasst werden. Die Politiker wollen, dass schon 2019 die ersten Züge fahren. „Das wäre der Durchbruch für dieses wichtige Projekt“, meint Neuenhaus mit Blick auf die geplante Fortführung: In einem zweiten Bauabschnitt soll die Linie von der Messe über den Rhein Anschluss ans linksrheinische Stadtbahnnetz bekommen.
Angesichts der vielen Pendler wurde dieser Abschnitt im Vergleich zur ursprünglichen Planung (siehe Grafik) inzwischen sogar vorgezogen.