Die XXL-Kirmes ist einen Versuch wert

So sicher wie Weihnachten kommt in jedem Jahr die Diskussion um eine Verlängerung der größten Kirmes am Rhein. Mit dem Unterschied, dass sie diesmal schon Wochen früher als sonst losgetreten wurde, weil Hoteliers und Stadtwerber mehr Attraktivität für Düsseldorf einfordern.

Ob eine Verlängerung der Kirmes tatsächlich die Betten füllen kann - das ist fraglich.

Denn die Kirmes ist vor allem eine Veranstaltung für die Bürger aus der Region, von denen viele in Zeiten der Wirtschaftskrise ihre Ferien daheim verbringen und sich über einen Ausflug auf die Rheinwiesen freuen.

Ob der in den kommenden Jahren noch so schön wird, ist fraglich. Denn das Schausteller-Gewerbe hat es in den vergangenen Jahren besonders hart getroffen. Auf den Schützenfesten in den Stadtteilen ist nichts mehr zu verdienen, oft lassen sich dort nicht einmal die Kosten erwirtschaften. Viele Fahrgeschäfte mussten schon aufgeben. Die Düsseldorfer Kirmes ist einer der ganz wenigen Plätze, die noch mit gutem Gewissen angefahren werden können. Weil die Qualität stimmt.

Damit auch in der Zukunft die attraktivsten Karussells nach Düsseldorf kommen, sollten die Politiker der Kirmes eine Chance geben. Wenn die Oberkasseler Schützen bereit sind, ihr Fest zu verlegen und ein neues Verkehrskonzept zum Schutz der Anlieger entwickelt wird, kann man viele Argumente aus dem Weg räumen, die bisher gegen eine Ausdehnung ins Feld geführt wurden. Dabei sollte man durchaus die Polizei mit in die Pflicht nehmen: Autofahrer, die rückwärts in Einbahnstraßen fahren, gehören bestraft. Auf die Kontrollen der Stadt allein kann man sich da nicht verlassen.