Musik Die zehn meistgespielten Lieder 2018 in Düsseldorf

Düsseldorf · Die Rückkehr eines Italieners, Hymnen über schnelle Autos und viele sommerliche Melodien – das war gemessen an den Werten des Musikanbieters Spotify das musikalische Jahr 2018 in Düsseldorf.

Hier bejubelt Dynoro den „Single-Jahresaward der Offiziellen Deutschen Charts“ für seinen Hit „In My Mind“. Auch in Düsseldorf liegt er damit ganz vorne.

Foto: GfK Entertainment GmbH/Viviane Wild

2018 war in Düsseldorf vor allem von zwei Musikrichtungen geprägt: deutschsprachigem Rap und elektronischer Tanzmusik. Das zeigt die Auswertung des Musikstreamingdienstes Spotify für unsere Redaktion. Das ist die Top 10 der meistgestreamten Lieder für die Landeshauptstadt:

Platz 1: „In My Mind“ – Dynoro, Gigi D‘Agostino Irgendwann kommt alles wieder. Der Italiener Gigi D‘Agostino sorgte im Jahr 2000 mit „The Riddle“ für einen Ohrwurm, der etwa so hartnäckig und unangenehm war wie „Eine Insel mit zwei Bergen“ von Dolls United. 18 Jahre später stellt er gemeinsam mit dem litauischen Produzenten Dynoro das meistgestreamte Lied des Jahres in Düsseldorf. Der EDM-Song passt hervorragend zum Jahr, in dem die Veranstaltung „The World Club Dome Winter Edition“ mit vielen Künstlern des Genres zum ersten Mal in der Arena zu Gast war. Meistwiederholte Textzeile: „In my mind, in my head, this is where we all came from“.

Platz 2: „500 PS“ – Bonez MC, RAF Camora In Düsseldorf hat die Polizei 2018 mehrmals öffentlichkeitswirksam getunte Fahrzeuge rund um die Kö kontrolliert. Den passenden Soundtrack für die Fahrzeughalter lieferten die Rapper Bonez MC und RAF Camora. In dem zweitmeistgestreamten Lied des Jahres in Düsseldorf besingen beide den Spaß am Fahren von hochmotorisierten Autos und das Leben als erfolgreiche Rapper mit genretypischen Insignien. Gefühligste Textzeile: „Ich drück‘ aufs Gas, hör‘ die 500 PS – Fahren durch die Stadt, GTA Los Angeles“.

Platz 3: „Melodien“ – Capital Bra, Juju Der lange und heiße Sommer macht sich auch in der Streaming-Hitliste bemerkbar. Platz 3 von Rapper Capital Bra und der Rapperin Juju war im August auf dem ersten Platz in den deutschen Single-Charts. Das Lied im Dancehall-Stil thematisiert Beziehungsstress. Schlüssigste Ausrede: „Aber Baby, bitte, du musst mir verzeihen, in meinem Kopf waren wieder diese Melodien.“

Deutscher Rap und Texte über eindrucksvolle Autos spielen in der Hiesigen Musik-Rangliste eine große Rolle. Einer der Interpreten: Capital Bra.

Foto: nn

Platz 4: „Body“ – Loud Luxury feat. Brando Das kanadische Produzenten-Duo Loud Luxury hat seinen Dance-Song 2017 veröffentlich, doch erst 2018 wurde er richtig erfolgreich in Europa und Nordamerika. Auf Spotify wurde das Lied rund 360 Millionen Mal abgerufen, in Deutschland erhielt es eine Goldene Schallplatte. Der Text handelt von dem unerwiderten Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Einprägsamste Textzeile: „Body on my, losin‘ all my innocence, yeah – Body on my, grindin‘ on my innocence, yeah“.

Platz 5: „Casanova“ – Summer Cem feat. Bausa „Casanova“ war im Sommer das meistgestreamte Lied in Düsseldorf, am Jahresende reicht es nur für Position 5. Der Mönchengladbacher Summer Cem und der bei Stuttgart lebende Bausa rappen über Groupies und Drogenkonsum. Der im Trap-Stil gehaltene Song klingt mit seinem gesungenen Refrain und seinen tiefen Bässen gefälliger, als es die Themen vermuten lassen. Unverfänglichste Zeile: „Casanova, Casanova, sie weiß, sie hat was besseres als mich verdient“.

Platz 6: „In My Feelings“ – Drake Der erste nicht deutsch-sprachige Rapper in der Jahres-Bestenliste kommt aus Kanada. Für Drake war es ein überaus erfolgreiches Jahr. Er war 2018 der Künstler mit den meisten Abrufen weltweit und stellte mit „Scorpion“ das erfolgreichste Album. Düsseldorfer haben ein bisschen zu diesem Erfolg beigetragen und „In My Feelings“ auf Platz sechs der Bestenliste befördert. Der Song richtet sich angeblich an Drakes Ex-Freundin Keshia Chante. Persönlichste Textzeile: „Kiki, do you love me?“

Der Kanadier Drake ist auf Spotify höchst erfolgreich, in Düsseldorf ist er immerhin der am meisten gehörte Künstler, der nicht auf Deutsch rappt.

Foto: dpa/Myles Wright

Platz 7: „Mercedes“ – Eno Hochpreisige Autos haben 2018 nicht nur Bonez MC und RAF Camora bewegt, sondern auch den Wiesbadener Rapper Eno. Der 35-Jährige bekundet in 3.28 Minuten seine Vorliebe für Autos des Herstellers aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt und teilt den Zuhörern mit, welche Extras für ihn auf keinen Fall fehlen dürfen: „Massagesitze sorgen für entspannte Lage – Versace-Jogginganzug, Bruder, wenn es abends kalt wird“.

Platz 8: „Moonlightz“ – Elementx Das Lied von Elementx ist das untypischste und rätselhafteste in der Düsseldorfer Jahresbestenliste. Es kommt ohne Text aus, ist im Vergleich zu seinen Mitbewerbern relativ düster und für populäre Musik mit 2.29 Minuten ungewöhnlich kurz. Nur 264 Nutzer folgen dem Künstler. Sie kommen wohl alle aus Düsseldorf.

Platz 9: „Rise“ – Jonas Blue Der englische Musikproduzent Jonas Blue belegt mit seinem sommerlich-fröhlichen „Rise“ den neunten Platz der Rangliste. Dabei mixt der 29-Jährige Flötentöne und Piano - und gibt den Hörern eine Weisheit mit: „We‘re gonna ri-ri-ri-ri-rise ‚til we fall“.

Platz 10: „Solo“ – Clean Bandit feat. Demi Lovato Sommerlich ist auch „Solo“ von Clean Bandit feat. Demi Lovato. Das Lied war für die Briten im Juli die dritte Nummer eins in den deutschen Single-Charts. Textlich ist das Lied eher melancholisch, es handelt von Trennungsschmerz und daraus resultierendem Trotz. Wehmütigste Zeile: „Since you been gone, I‘ve been dancing on my own“.