Dreck weg – und Spaß dabei
WZ mobil: An unserer rollenden Redaktion haben die Menschen diskutiert, wie wichtig der Dreck-weg-Tag ist. Fast alle sagen: Ohne geht’s nicht.
Düsseldorf. So einig war man sich selten bei WZ mobil: Der Dreck-weg-Tag kam in Gerresheim fast ausnahmslos gut weg. Bisher haben mehr als 120 000 Düsseldorfer mitgemacht und dabei mehr als 900 Tonnen Müll gesammelt. Am Donnerstag haben sich Kinder der Kita Lohbachweg den Diepenpark vorgenommen. Die rollende Redaktion war dabei.
"Die Veranstaltung ist sehr wichtig, im Laufe der Jahre hat sich die Dreck-Situation hier deswegen verbessert", betont Anwohner Richard Morawe, der täglich mit Hund Kara im Park spazieren geht und die Situation schon lange kennt. "Wenn die Stadt den Dreck nicht wegräumt, dann machen die Düsseldorfer das eben."
Auch Anwohnerin Ursula Bücker (62) lobt, dass der Diepenpark durch die Aktion schöner wird. "Nach dem Dreck-weg-Tag sieht es immer besser als vorher aus." Sie glaubt aber, dass es ein großer Aufwand ist, eine Aktion in dieser Größenordnung in jedem Jahr wieder zu veranstalten.
Aber der Aufwand lohnt sich, findet Edith Czaja: Das Bewusstsein der Düsseldorfer werde für die Müll-Problematik geschärft. "Auf lange Sicht könnte sich da etwas in den Köpfen ändern." Ein Aspekt hat es ihr besonders angetan: "Ich finde, dass die Kinder schon in frühen Jahren lernen sollten, dass man sich ehrenamtlich engagieren kann."
Petra Berger sieht da eher die Erwachsenen in der Pflicht. "Aber das ist auch eine Erziehungsfrage." Obwohl sie den ehrenamtlichen Einsatz für richtig hält, konnte sie eine nachhaltige Verbesserung des Straßenbildes noch nicht feststellen.
Anderes berichtet Petra Sobotka von der Spielplatzinitiative Diepenpark. Sie erklärt: "Ich weiß, dass die Menschen sensibler für das Thema geworden sind, weil unsere Initiative seit zehn Jahren beim Dreck-weg-Tag mitmacht und wir mittlerweile viel weniger Müll wegräumen müssen."
Auch Ursula Gurski (67), die zehn Jahre lang in Spanien lebte und nun zurückgekehrt ist, glaubt: "In Düsseldorf ist es ziemlich sauber und deshalb nicht so notwendig."
Ingo Lentz, Vorsitzender von Pro Düsseldorf, hält dagegen: "Wir brauchen den Tag, um ein Bewusstsein bei den Menschen für die Müll-Problematik zu schaffen." Er betont, dass die größte Teilnehmerzahl von den Kitas und Schulen kommt. Gerade wenn Kinder mitmachen, "tragen sie die Infos und Eindrücke nach Hause - vielleicht ändert sich dadurch die Sorglosigkeit."
Bei den Kita-Kindern, die eifrig Papier, Hölzer und Flaschen in ihre Müllsäcke laden, scheint die Rechnung aufzugehen: "Seinen Müll wegräumen, das kann jeder", sagt die fünfjährige Caitlin. Arne, ebenfalls fünf, fügt hinzu: "Nicht nur Erwachsene."