Düsseldorf/Wuppertal Drogen-Versandhandel flog wegen falscher Adresse auf

Fünf Angeklagte stehen vor dem Landgericht.

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Düsseldorf/Wuppertal. Es sollte mutmaßlich ein internationales Versandgeschäft mit Kokain, Ecstasy, Amphetamin und Heroin werden und es scheiterte an einer falsch adressierten Sendung in Düsseldorf. Seit Dienstag müssen sich fünf Angeklagte (21 bis 33 Jahre alt) wegen Bildung einer Drogenbande vor dem Landgericht Wuppertal verantworten; sie müssen jeweils und für jeden einzelnen Handelsvorgang mit mindestens fünf Jahren Gefängnis rechnen.

Der Anklage zufolge war es ein schlicht falsch adressierter Brief, der im vergangenen Frühjahr zur Entdeckung der illegalen Geschäfte führte: Postbedienstete öffneten den Umschlag, um Hinweise auf eine Anschrift zu bekommen - und fanden mehr als 100 Gramm Amphetamin und zusätzlich Kokain in einer CD-Hülle.

Fahnder durchsuchten daraufhin Briefkästen in der Wuppertaler City, die als Absendeort in Frage kamen. In einem fanden sie in einer Leerung 63 Briefe voller Drogen. Die Spur führte von da weiter zur Wohnung eines der Angeklagten, wo ein ganzes Sortiment der unterschiedlichsten illegalen Pillen und Pülverchen lagerte: zig Kilogramm, insgesamt im Millionenwert, dazu Großvorräte an Verpackungsmaterial und sogar eine geladene Pistole. Als Versandadresse soll unter anderem eine erfundene Firma in Neuss benutzt worden sein.

Die Ware ging womöglich über Wochen auf Internet-Bestellungen hin an internationale Kunden. Mehrere von ihnen wurden ermittelt; sie müssen sich in eigenen Strafverfahren verantworten. Die Angeklagten schweigen bisher zu den Vorwürfen. Der Prozess wird fortgesetzt.