Skurrile Paketzustellung in Düsseldorf Amazon-Lieferung im Papiercontainer abgelegt

Düsseldorf · Ist der Empfänger nicht da, landet ein Paket bei Nachbarn oder wird eigentlich an einem „sicheren Ort“ deponiert.

So richtig glauben konnte es Marc Müller (Name von der Redaktion geändert) nicht, als er die Benachrichtigung auf seinem Handy sah: Amazon hatte ihm mitgeteilt, dass sein erwartetes Paket zugestellt wurde, obwohl weder er noch seine Frau zugegen waren. Keine ungewöhnliche Situation bei den Müllers, wenn die Lieferung auf einen Werktag fällt. Doch statt wie sonst beim Nachbarn oder vor der Haustür wählte der Zusteller diesmal einen recht „ungewöhnlichen“ Ablageort: Er legte das Paket in den Papiercontainer – und schickte ihm zur Kenntnisnahme auch noch ein Bild davon. „So etwas ist uns noch nie passiert“, schildert Müller die Situation. „Wir haben auch einen von außen zugänglichen Briefkasten oder einen Zeitungsschlitz, durch den das Paket gepasst hätte. Es waren nur ein paar Batterien darin.“

Mit unschönen Folgen jedenfalls für die Empfänger, die zu Hause angekommen erst einmal in den Container steigen mussten. Die Familie beschwerte sich bereits beim Online-Händler, eine Rückmeldung dazu steht noch aus. Doch auf Anfrage reagiert Amazon und verspricht, die Zusteller in dem besagten Gebiet für weitere Lieferungen zu sensibilisieren.

Diese seien angewiesen, die Pakete bei Nichtantreffen an einem „sicheren“, vor Wind und Wetter geschützten Ort im Umfeld des Empfängers zu hinterlassen, der auch vor unbefugten Blicken schütze. Mit der „Photo-on-Delivery“-Option können die Empfänger dann auch sehen, dass ihr Paket sicher angeliefert wurde. „Die meisten Pakete kommen ohne Probleme zu den Kunden. In Einzelfällen, wenn etwas passiert, stehen wir mit den Kunden in direktem Kontakt, um das Problem zu lösen“, teilt ein Amazon-Sprecher mit.

Ein Blick ins Internet zeigt jedoch: So ganz um einen Einzelfall handelt es sich dabei nicht. Kunden in anderen Städten berichteten ebenfalls davon, dass ihre Amazon-Lieferung im Müll landete . Auch in dem Mehrfamilienhaus in Düsseltal ist das bereits passiert. Müller hatte nach Erhalt die Lieferbenachrichtigung in die Whatsapp-Gruppe seiner Nachbarschaft geschickt und darum gebeten, erst einmal nichts in die blaue Tonne zu werfen. Eine Abholung durch die Awista stand an diesem Tag glücklicherweise nicht an. „Aber einer unserer Nachbarn hat sich darauf gemeldet und erzählt, dass ihm das auch schon passiert ist“, sagt Müller. In dem Fall habe der Betroffene jedoch keine Nachricht erhalten und das Paket nur zufällig entdeckt.

„Mein erster Gedanke war, dass es zum Glück nur die Batterien waren“, sagt Müller schmunzelnd. Doch die Familie erwartet weitere Lieferungen in den kommenden Tagen, darunter auch hochwertige Sportbekleidung. Und hofft, dass dieses Paket dann nicht im Müll landet.

(ctri)