Düsseldorf baut seinen Ruf als Gartenstadt aus

Gärten haben in Düsseldorf Tradition. So sind in den letzten 25 Jahren fünf große Parks entstanden.

Düsseldorf. 25 Jahre Bundesgartenschau, zehn Jahre Euroga, 75 Jahre Nordpark: 2012 knubbeln sich die Grünjubiläen. Aber auch der Blick auf die aktuelle Stadtentwicklung zeigt, dass Grünzonen in der Stadt heute eine hohe Bedeutung genießen. „Qualitätsvolles Stadtgrün wird immer mehr zum Standortfaktor für Unternehmen“, stellt Umweltdezernentin Helga Stulgies klar.

Und für Familien spielen Parks eine ebenso große Rolle. „Sie werten Wohnquartiere auf, sind Orte des Rückzuges aus dem hektischen Stadtleben und geben Kindern zusätzliche Spielmöglichkeiten. Zudem bieten sie einen wichtigen stadtökologischen Ausgleich“, sagt Stulgies.

Damit Düsseldorf seinem Ruf als Gartenstadt auch in Zukunft gerecht wird, sollen neue Flächen für Wohnen und Arbeiten konsequent mit der Anlage von neuem Stadtgrün verbunden werden. Wie viel Park etwa in klangvollen Namen wie Belsenpark (Heerdt) oder Reitzensteinpark (Mörsenbroich) übrigbleibt, darauf will sich die Stadt nicht festlegen.

Immerhin: Beim Projekt Grafental hinter der Metro gibt es einen Park in „Wartestellung“. Unter dem Arbeitstitel „Naturpark für Flingern“ wird demnächst ein Wettbewerb für die Gestaltung ausgeschrieben.

Ein Auslöser für diese Entwicklung war die Bundesgartenschau, die am 29. April 1987 eröffnet wurde. Für die Stadt war es ein Glücksfall, dass sie die Gärtnerleistungsschau ein Jahr vor dem 800. Stadtgeburtstag erhielt.

Die Gartenschau sollte neben dem neu geschaffenen Südpark Initialzündung für einen grünen Stadtumbau werden. Noch unter OB Klaus Bungert (SPD) und Josef Kürten (CDU) projektierte der damalige Gartenamtsleiter Per Halby Tempel eine „grüne Achse vom Rhein zum Rhein“, die sich vom Nord- und Rheinpark über den Hofgarten, begrünte Innenstadtstraßen und Volksgarten, Botanischen Garten bis zum Wäldchen des Fleher Wasserwerks ziehen sollte.

Dann wurden beim Ausbau des einstigen „Wupperschnellwegs“ zur A 46 die Streckenabschnitte in Wersten und an der Uni unter die Erde gelegt und auf der Oberfläche Grünzüge, einer sogar mit dem renaturierten Düssellauf, angelegt. Fast zeitgleich zur Buga entstand auf dem aufgeschütteten Gelände des alten Berger Hafens zwischen Stadttor und Landtag der Rheinpark, 1997 folgte auf den Brachen alter Stahlwerke der IHZ-Park in Oberbilk und 2005 der Stadtwerke-park in Flingern.

Diese Entwicklung ist noch längst nicht beendet, wie der kürzlich freigegebene Maurice-Ravel-Park zeigt. Er ist nur Teil eines größeren Projekts: Südlich der Franklinbrücke schließt sich eine Stadtallee an. Mit insgesamt 6,5 Hektar ist die Grünanlage auf dem ehemaligen Derendorfer Güterbahnhof der größte neue Stadtpark seit 100 Jahren.

In einer Kurzserie beleuchten wir die drei „gärtnerischen“ Jubiläen von 2012. Das Thema der nächsten Folge ist die Buga von 1987.