Düsseldorfer Altstadt Rösterei verlässt den Marktplatz – Café-Miete steigt Richtung 10.000 Euro

Düsseldorf · An der Ecke zur Bolkerstraße eröffnet bald ein neues Café, die Rösterei Vier gibt den Standort auf. Ein Grund: Das Konzept rechnete sich dort nicht mehr.

Marktplatz 12 in der Altstadt: Rund 25 Jahre lang war der Düsseldorfer Kaffee-Unternehmer Martin Schäfer hier der Pächter.

Foto: Maximilian Nowroth

(now) An einem der zentralsten Café-Standorte der Stadt macht ein erfahrener Gastronom Platz für eine Neueinsteigerin: Martin Schäfer verlässt mit seiner Rösterei Vier die Fläche am Marktplatz Ecke Bolkerstraße. Im April eröffnet dort das neue „Café Düsselperle“, Betreiberin ist Franziska Maria Bockmühl.

„Für uns ist das eine Herzensangelegenheit“, sagt ihr Bruder Björn Bockmühl, der gemeinsam mit Joachim Apfel Gesellschafter der neu gegründeten Café-GmbH ist. Die beiden Männer sind keine klassischen Gastronomen, sondern Geschäftsführer des Transportunternehmens „Go! Express & Logistics“ in Holthausen.

Eigentümer der Immobilie in der Düsseldorfer Altstadt ist Christopher Büssen, Inhaber von Raumgut Immobilien. Büssen ist Enkel von Wilma Busch, der früheren Mit-Geschäftsführerin des Kräuterlikör-Herstellers Killepitsch. Vor Kurzem tauchte die rund 75 Quadratmeter große Gastro-Fläche als Annonce bei der Plattform Immoscout auf. Der dort veranschlagte Mietpreis pro Monat: 9500 Euro.

„Wir zahlen weniger“, sagt der neue Mieter Björn Bockmühl. Wie viel genau, sei Betriebsgeheimnis. Aber klar ist, dass es deutlich mehr sein wird als der vorherige Mieter, die Rösterei Vier.

Deren Geschäftsführer Martin Schäfer war seit rund 25 Jahren Pächter am Marktplatz. Erst mit der Café-Kette Woyton, dann mit seiner Rösterei. Zu Lebzeiten von Wilma Busch hat er die Mietverträge noch in der früheren Killepitsch-Produktion verhandelt, in einem Keller in der Carlstadt. Jetzt standen neue Verhandlungen an, der Vertrag lief Ende 2024 aus. „Aber wir hatten kein Interesse an einer Verlängerung“, sagt Schäfer.

Auch die steigende Miete
war wohl Grund für die Aufgabe

Der Hauptgrund: Die Rösterei Vier sei aus der Fläche „rausgewachsen“, schließlich bewirtschafte man inmitten der Altstadt mittlerweile fast 600 Quadratmeter an der Wallstraße. Ein weiterer Grund allerdings war die steigende Miete des Standortes. Ein Insider sagt: Zu den neuen Konditionen, die der Vermieter auf Immoscout öffentlich präsentiert hatte, könne man vor Ort keinen reinen Café-Betrieb finanzieren. „Es bräuchte dort dann auch Alkohol.“

Ob es zum Beispiel Weinschorlen im neuen Café Düsselperle geben wird, weiß Betreiber Björn Bockmühl noch nicht. „Das Konzept ist noch in der Entwicklung.“ Klar sei aber schon jetzt, dass man früher aufmachen und später schließen werde als der Vorgänger.