Deutsches Rotes Kreuz in Düsseldorf „Konzert für Menschlichkeit" bringt mehr als 100.000 Euro Spenden

Düsseldorf · Stehende Ovationen und eine Schweigeminute für die Ukraine gab es beim vom DRK organisierten Benefizkonzert. Es kamen einige Spenden zusammen.

Beim Konzert (v.l.): Nathanael Liminski, Andrea Greuner-Kreplin,Stephan Keller, Johanna Brenninkmeyer, Stefan M.Fischer

Foto: Georg Salzburg (salz)

(sime) Ein Benefizkonzert mit internationaler Besetzung und hochkarätigen Stars stand auf dem Programm der Tonhalle. „Musik und Kunst verbindet uns alle“, brachte es Tenor Rolando Villazón auf den Punkt. Er präsentierte auf der Bühne Verdi-Arien und das Publikum feierte ihn dafür begeistert. Albrecht Mayer (Oboe) spielte Bach. „Man muss nichts über Bach wissen und liebt ihn trotzdem“, sagte er über dessen Werk.

Dass Musik für Gänsehaut-Momente sorgen kann, wird in der Tonhalle deutlich. Organisiert vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), spielte das Kyiv Symphony Orchestra unter der Leitung des Berliner Dirigenten Stephan Frucht mit bekannten Klassik-Musikern wie Daniel Hope an der Violine sowie Albrecht Mayer (Oboe) und Daniel Müller-Schott mit dem Cello. Schon zum Start des Abends feierte das Publikum die elfjährige Cellistin Charlotte Melkonian mit stehenden Ovationen.

Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber, der durch den Abend führte, fragte sie, wie viel Cello sie täglich übt: „Ich übe eigentlich die ganze Zeit, das ist für mich wie Essen und Trinken“, sagte sie. Erst vor einigen Tagen war sie in New York aufgetreten. Mit ihrem virtuosen Spiel zog sie die Zuhörer schnell in ihren Bann. Am Ende des Konzerts trat sie noch einmal mit Schreiber auf, der auch selbst musikalisch ist: Er begleitete sie am Klavier.

Es waren Werke von Beethoven, Bach, Skorky, Mozart und dem Düsseldorfer Komponisten Robert Schumann, die das Benefizkonzert zu einem besonderen musikalischen Abend machten. Und natürlich das Kyiv Symphony Orchestra, das an diesem Tag auch sein 45-jähriges Bestehen fern der Heimat in der Düsseldorfer Tonhalle feierte.

Dass sich die Musiker derzeit auf ihrer „längsten Tournee“ befinden, war genauso Thema des Abends wie die Ukraine-Hilfen. Das DRK hatte das Benefizkonzert organisiert, um Spenden für eben diesen Zweck einzuwerben. Mit großem Erfolg: Es kamen nach ersten Berechnungen mehr als 100 000 Euro zusammen.

Der Erlös des Abends kommt der Arbeit des Ukrainischen Roten Kreuzes und der Flüchtlingsarbeit des DRK in Düsseldorf zugute. Damit sollen in der Ukraine unter anderem mobile Gesundheitsstationen eingerichtet werden, in denen die Menschen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsleistungen erhalten können. Geflüchtete in Düsseldorf sollen durch gezielte Beratungs- und Integrationsangebote eine Chance auf ein neues Leben nach der Flucht erhalten, heißt es vom Deutschen Roten Kreuz.

Dessen Düsseldorfer Botschafterinnen Johanna Brenninkmeyer und Andrea Greuner-Kreplin berichteten dem Publikum über das Engagement. Violonist Daniel Hope versteht die Musik als Brückenbauer. Er sei selbst oft in Odessa gewesen, erzählte er vor seinem Auftritt: “Ich glaube fest daran, dass Musik uns zusammenbringt“, sagte er.

Am Ende des rund dreistündigen Konzertabends gedachte das stehende Publikum mit einer Schweigeminute der Ukraine und erinnerte an den „Defenders Day“. Das Kyiv Symphony Orchestra spielte die ukrainische Hymne. Im Anschluss umarmten sich die Orchestermusikerinnen und Musiker. Das Orchester fand erst kürzlich in Monheim am Rhein ein neues Zuhause. Es gilt als ein wichtiger kultureller Botschafter der Ukraine.