Insgesamt sechs solcher Handwerkerhöfe plant die Stadttochter Erster „Craftmen’s Place“ der IDR ist vermietet
Düsseldorf · Fünf weitere Handwerkerhöfe will die Stadttochter noch bauen, vor allem im Süden der Stadt. Ein neuer Standort ist in der Paulsmühle.
Ein gutes Jahr ist zwischen dem ersten Spatenstich, der im Februar 2022 erfolgte, und der Fertigstellung des ersten „Craftmen’s Places“ Anfang April, vergangen. Das Konzept hatte die Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR) entwickelt, um die Nachfrage in der Landeshauptstadt nach kleineren Gewerbeeinheiten, vor allem von Handwerksbetrieben, befriedigen zu können. Inzwischen ist der erste der insgesamt sechs geplanten Handwerkerhöfe voll vermietet, berichten IDR-Vorstand Ekkehard Vinçon und Sonya Baik, Leiterin der Projekentwicklerin, bei einem Ortstermin.
Noch sind an der Steele, die am Gehweg an der Kappeler Straße 140 steht, nicht alle Mieter namentlich aufgeführt. Der Betrieb bei der „Bergwiesen GmbH“ läuft aber bereits. Das war das erste Unternehmen das sich einmietete und von Reisholz aus Obst und Gemüse ausliefert. Doch es fällt auf, dass sich in dem kleinen Gewerbehof mit seiner Gesamtfläche von 1850 Quadratmetern verteilt auf vier Einheiten kein Handwerksbetrieb angesiedelt hat. Auf die hatte die IDR zunächst ein Hauptaugenmerk gelegt; auch weil aus der Düsseldorfer Handwerkskammer in den vergangenen Jahren immer wieder der Wunsch an die Stadtspitze nach einer ausgewogene Stadtentwicklungspolitik mit genügend Platz für Handwerk und Gewerbe herangetragen worden war. Vor allem Kleinbetriebe werden wegen der Explosion der Mietpreise oder der Vertreibung für teurern Wohnungsbau aus den Innenhöfen der Innenstadt vertrieben.
Hier wollte die IDR mit ihrem Craftmen’s-Projekt eigentlich Abhilfe schaffen. „Wir waren Mitte Mai bei der Meisterfeier der Handwerkskammer im Dome mit einem Stand vertreten, um dort an der richtigen Adresse für den Baustart an der Theodorstraße werben zu können“, berichtet Vinçon. Doch die Resonanz aus den Reihen der eigentlich mal ins Visier genommenen Adressaten sei eher gering ausgefallen.
Ziel der städtischen „Craftmen‘s Places“-Initiative sei es, die Abwanderung von Handwerksbetrieben ins Umland zu vermeiden, so hatte es Oberbürgermeister Stephan Keller beim offiziellen Spatenstich formuliert und dass „die Konzentration von Handwerksbetrieben an einem Ort Netzwerken, Synergien und Kooperationen zwischen Handwerkerkollegen ermöglicht.“ Ein gutes Beispiel, an dem das funktioniert, sind die Handwerkerhöfe der IDR an der Fichtenstraße. „Dort haben wir keinen Leerstand“, sagt Vinçon.
Doch letzten Endes ist das Projekt trotzdem ein Erfolg, auch wenn im ersten „Craftmen’s Place“ an die Kappeler Straße nun eher kleine Logistikfirmen eingezogen sind. Die Nachfrage nach dieser Art von Gewerbeeinheiten ist da. 4,3 Millionen Euro hat die Stadttochter für die Umsetzung in die Hand genommen und damit nur unwesentlich mehr als zu Beginn der Planung vorgesehen, die ja noch vor die Zeit des Krieges in der Ukraine fiel.
Weitere ihrer Flächen für dieses Modell des Handwerkerhofes hat die IDR bereits reserviert, unter anderem an der Uferstraße, der Reisholzer Werftstraße und der größte dann an der Reisholzer Bahnstraße..Während die IDR die erste Einheit in Reisholz nur per Visualisierung an die Mieter bringen konnte, gibt es mit der Fertigstellung an der Kappeler Straße nun auch einen Imagefilm. Besonders angetan ist Ekkhard Vinçon von der gradliniegen Architektur.
Und auch eine weitere Fläche für einen „Craftmen’s Place“ hat die IDR im Stadtsüden gefunden. So soll die Baulücke in der Paulsmühle mit der kleinsten Einheit bebaut werden. Sie liegt zwischen der Kita und dem zum Albrecht-Dürer-Berufskolleg gehörenden Parkhaus an der Telleringstraße. Die Zufahrt soll in Richtung Konecrames liegen. Bereits Ende 2024 soll der Handwerkerhof fertig sein. „Wir hatten mehrere Überlegungen, was wir mit diesem Grundstück machen können, aber diese haben sich leider nicht realisieren lassen“, sagt Vinçon.