DÜSSELDORF Ex-OB irritiert mit Aussagen zu Butscha
DÜSSELDORF · (dpa). Düsseldorfs ehemaliger OB Thomas Geisel (SPD, Foto: dpa) hat am Wochenende mit einem Blog-Beitrag zum Ukraine-Krieg für Kritik gesorgt.
Geisel hatte zu den Kriegsverbrechen in der ukrainischen Stadt Butscha bei Kiew geschrieben: „410 Zivilisten sind – nach ukrainischen Angaben – den Gräueltaten von Butscha zum Opfer gefallen. Selbstverständlich ist jedes zivile Opfer eines Krieges eine Tragödie und eines zu viel. Aber werden durch die ukrainische Genozid-Rhetorik nicht letztlich die Kriegsverbrechen von Srebrenica, My Lai und Babiyar (Babyn Jar), um nur einige zu nennen, und vielleicht auch die Bombennacht von Dresden, der angeblich 30 000 Menschen zum Opfer fielen, bagatellisiert?“
Der Blog-Beitrag mit dem Titel „Es reicht, Herr Melnyk“, der bereits vor mehreren Tagen veröffentlichtet worden war, sorgte am Wochenende für Kritik – nachdem unter anderem der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk bei Twitter reagierte. Zuvor hatte der CDU-Politiker Ruprecht Polenz getwittert: „Erst Schröder, dann Schwesig, jetzt Geisel. Ich hätte es für ausgeschlossen gehalten, dass sich ein führender SPD-Politiker wie der ehemalige Oberbürgermeister von Düsseldorf in dieser Weise zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine äußert.“ Geisel war von 2014 bis 2020 OB von Düsseldorf.