Düsseldorf feiert traumhaft jeck

Zu Weiberfastnacht strömten die Narren zu tausenden in die Altstadt.

Tausende Karnevalisten sind an Weiberfastnacht auf den Rathausvorplatz gekommen.

Tausende Karnevalisten sind an Weiberfastnacht auf den Rathausvorplatz gekommen.

Foto: David Young

Düsseldorf. Die Ansage von Oberbürgermeister Thomas Geisel auf dem Rathausbalkon war eindeutig: „Was wollt ihr hier, ihr kommt hier sowieso nicht rein, da habt ihr euch nämlich geschnitten.“ Mit einem gellenden Pfeifkonzert quittierten die Möhnen die Ansprache des OB. Als er dann noch den guten Rat gab, schnell noch einzukaufen und dann wieder nach Hause zu gehen, skandierten die Wiever: „Wir wollen rein, wir wollen rein.“


Pünktlich um 11.11 Uhr war es soweit, Venetia Claudia forderte die Menge auf, das Rathaus zu stürmen, und Prinz Christian II. versuchte noch zu retten, was schon längst nicht mehr zu retten war und rief der tobenden Menge zu: „An dem Hünen kommt ihr nie im Leben vorbei.“ Gemeint war der OB, doch da war eh schon alles zu spät. Zu hunderten stürmten die Möhne die Stufen des Rathauses hinauf. Am Absperrgitter entstand dichtes Gedränge und so war auch Dino Conti Mica, Sicherheitschef des Comitee Carneval, gefordert, der auch sofort eingriff.

Düsseldorfer Möhnen stürmen das Rathaus!
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Auf dem Marktplatz brachten derweil die Bands die Narren in Stimmung. Mit De Fetzer, Alt Schuss, den Swinging Funfares und vielen anderen, standen die üblichen Verdächtigen auf der Bühne. Zu tausenden waren die Narren vor das Rathaus geströmt, um dicht gedrängt bei traumhaftem Wetter zu feiern, bevor sie anschließend in die Altstadt strömten.


Zum zehnten Mal waren auch die neun Damen vom Club „Blühendes Leben“ dabei. Nach Wochen der Vorbereitung und Aufgabenverteilung waren sie bestens ausgerüstet mit Trauben, Käse, Schmalzbroten, Fleischwurst und Gurken. Der Wein war wegen des Glasverbots in der Altstadt auch artig in Plastik-Saftflaschen umgefüllt.

„Als wir uns vor zehn Jahren gegründet haben, waren wir schon alle jenseits der 60, da kam dann irgendjemand von uns auf diesen verrückten Namen“, verrät Ingrid Mende grinsend. „Ob 11.11, Altweiber oder Rosenmontag, wir sind immer hier“, meint Freundin Helga Mende, „und bevor das hier nicht zu Ende ist, gehen wir auch nicht nach Hause, denn schließlich ist unser Name ja auch Programm. Wenn der erste Schwung durch ist, dann gehen wir auch ins Rathaus.“


Ein echter Hingucker sind Hannelore Kupka, Elke Grünenwald—Schwabe und Petra Therkatz. Die drei Damen sind richtige Möhnen und ihr Kleid haben sie in liebevoller Handarbeit selbst gemacht. „Das hat Jahre gedauert bis das Kleid fertig war“, sagt Hannelore, „wenn man das kaufen würde, dann müsste man einige tausend Euro auf den Tisch legen.“