Sturm aufs Rathaus Gerresheim mit vielen Hindernissen

Bezirksvorsteher Karsten Kunert wollte den Schlüssel einfach nicht an die jecken Wiever herausgeben.

Sturm aufs Rathaus Gerresheim mit vielen Hindernissen
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Kurz vor 11 Uhr kam die Gerresheimer Obermöhne Ingrid Eßer kaum aus der Straßenbahn heraus. Vor dem Sturm aufs Rathaus am Neusser Tor ereignet sich der Sturm auf die Straßenbahn 703. Randalierende Gymnasiasten hatten schulfrei und drängelten in die Waggons. Zuvor hatten sie an der Haltestelle ihre Umgebung in ein Scherbenmeer verwandelt. Polizei und Awista mussten für Ordnung sorgen.

Der Sturm aufs Bezirksrathaus verzögerte sich, denn der neue Bezirksvorsteher Karsten Kunert (SPD) verteidigte das Rathaus mit Bärenkräften. Er krempelte den Ärmel seiner Sträflingsjacke hoch und ließ den goldenen Schlüssel nicht los. Die Mädels stürmten dann doch.

Um 11.30 Uhr schunkelten Hunderte von Gerresheimer Narren im Sitzungssaal. „Es gibt nur ein Heim und das ist Gerresheim“, tönte Angelika Mauga aus voller Kehle und freute sich über die gute Atmosphäre.

Der Freundeskreis der Saubande organisierte das Fest. Das Team um Wolfgang Gottwald besorgte Brötchen, Frikadellen und Würstchen. Die Getränke spendierte die Bezirksvertretung.

Die Weiber trugen Hütchen, Käppi, Omas Fuchsschwanz, Papphelme und zuweilen Perücken. Die Gerresheimer Bürgerwehr vollführte auf engstem Raum einen Gardetanz. Und Präsident Stephan Friedel gab lautstark Karnevalslieder zum Besten.

Nur Hanno Bremer wurde vermisst. Der abgewählte Bezirksvorsteher überließ das Feld seinem Nachfolger und seinem einstigen Mitstreiter Wilhelm Döring. Bremer fuhr mit seiner Familie in die Eifel.