Zoll in Düsseldorf Fünf Millionen Euro Schaden durch Schwarzarbeit aufgedeckt

Düsseldorf · Fast 1000 Firmen hat das Hauptzollamt Düsseldorf mit dem Verdacht auf Schwarzarbeit im vergangenen Jahr kontrolliert.

Das Hauptzollamt in Düsseldorf hat eine eigene Abteilung, die Schwartarbeit aufdecken soll.

Foto: dpa/Thomas Müller

(veke) In Düsseldorf und Umgebung wurden im vergangenen Jahr etliche Firmen wegen Schwarzarbeit überprüft und Strafverfahren gegen Arbeitgeber eingeleitet. Diese Bilanz zieht die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Düsseldorf.

Fast 1000 Arbeitgeber wurden 2023 von den Zoll-Beschäftigten überprüft. Sie leiteten rund 1700 Strafverfahren ein und etwa 1000 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten. Der Schaden, den die Zöllner bei ihren Ermittlungen aufdeckten, liegt bei fünf Millionen Euro. Die Arbeitgeber und Selbstständigen, die sich der Schwarzarbeit schuldig gemacht haben, müssen insgesamt neun Jahre und drei Monate Haftstrafe absitzen.

Doch: Die Zahlen sind deutlich geringer als im Vorjahr. 2022 waren es noch fast 1500 Überprüfungen, 2500 Verfahren wegen Strafsachen und 1500 wegen Ordnungswidrigkeiten. Der Schaden lag bei 9,83 Millionen Euro – fast doppelt so viel wie im Folgejahr.

Zum einen verfolge die Finanzkontrolle mittlerweile eine „risikoorientiere Ausrichtung“, sagt ein Sprecher des Hauptzollamts. Das heißt, die Zöllner ermittelten mehr in die Tiefe als in die Breite. Ziel sei immer, an die Hintermänner zu kommen. Zum anderen falle – neben den Kontrollen auf der Straße – ein großer Teil der Verstöße durch Hinweise von anderen Ämtern auf. Die Zahl dieser Hinweise sei jedoch zurückgegangen.

Zoll Düsseldorf beteiligte sich
an einer bundesweiten Aktion

Schwarzarbeit komme vor allem in Branchen vor, in denen es eine hohe Personalfluktuation gibt. Gastronomie, Baugewerbe und Reinigung gehören dazu, so der Zoll-Sprecher. Im November etwa hatte sich der Zoll in Düsseldorf an einer bundesweiten Aktion gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung in Clan-Strukturen beteiligt. Der Fokus: Cafés, Shishabars, Wettbüros, Spielstätten, Barbershops und Autohandel.

Der Zoll prüfte dabei, ob die Beschäftigten Sozialversicherung angemeldet haben, ob sie zu Unrecht Sozialleistungen beziehen, ob Arbeitsgenehmigungen und Aufenthaltstitel vorliegen und ob Mindestlöhne gezahlt werden. Die Bilanz: unter anderem zwei Steuerstrafverfahren, drei Verfahren wegen des mutmaßlichen Veruntreuens von Arbeitsentgelt, zwei Strafverfahren wegen des Verdachts des Leistungsmissbrauchs und 13 mutmaßliche Verstöße gegen den Mindestlohn.

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Düsseldorf ist neben der Landeshauptstadt auch für Wuppertal, Remscheid und Solingen sowie den gesamten Kreis Mettmann zuständig.

(veke)