Aus für Kult-Kiosk an der HHU Düsseldorfer Uni-Shop schließt nach 43 Jahren

Düsseldorf · Nur noch bis Ende Februar wird die Heinrich-Heine-Universität ihren Kult-Kiosk haben, dann ist es vorbei. Was die Gründe sind und wie es danach weitergeht.

Seit 28 Jahren verkauft Thomas Mittelstädt im Uni-Shop unter anderem Getränke und Schreibwaren.

Foto: Kim-Khang Tran

Seit 43 Jahren verkauft der Uni-Shop auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität Getränke, Schreibwaren und vieles mehr, doch Ende Februar ist damit Schluss: Betreiber Thomas Mittelstädt hat beschlossen, den Laden an der Universitätsstraße 1 zu schließen.

Der Schritt sei ihm nicht leicht gefallen, doch beruflich wolle er nun neue Wege gehen. Nach dem Uni-Shop gehe es für ihn in Neuss weiter, nämlich in einer Firma für Arbeitsbekleidung. „Nach 28 Jahren muss ich mal hier raus und etwas Anderes machen“, erklärt Mittelstädt seine Entscheidung. „Ich werde all meine Kunden vermissen, aber ich sehe sie ja in der Altstadt irgendwo; dann trinke ich mit ihnen ein Bier.“

Eröffnet wurde der Uni-Shop im Jahr 1981 von seinem Vater, 2009 hat Thomas Mittelstädt ihn übernommen. Besonders gerne werde er auf die Sommersemester zurückblicken, „als die Leute hier draußen gesessen und Eis gegessen haben“, sowie auf die Klausurenphasen, in denen „alle danach gut gelaunt hier reinkamen und sich ihr Bierchen geschnappt haben“. Vor einer Klausur wiederum habe er ihnen gerne einen Glückspfennig in die Hand gedrückt. Und auch wenn er bald weg ist, wünscht er den Studierenden weiterhin alles Gute.

Viele Regale sind bereits leer, den größten Teil der Schreibwaren habe ihm die Buchhandlung Lehmanns, direkt gegenüber vom Uni-Shop, abgekauft. Übrig geblieben sind nun noch unter anderem Tassen, T-Shirts, Kaugummis sowie Getränke – „die müssen noch weg“, so der Betreiber. Wie das Gebäude auf dem Campus nach Ende Februar genutzt wird, wisse er nicht.

Bereits vor vier Jahren stand der Uni-Shop vor dem Aus: Aufgrund der Corona-Pandemie kamen kaum noch Kunden, durch eine Spendenaktion, bei der fast 5000 Euro zusammenkamen, wurde der Laden jedoch gerettet. Seitdem, so Mittelstädt, seien zwar nicht ganz so viele Kunden gekommen wie vor Corona, aber genug.

Zu den treuen Stammgästen zählt ein Mann, der seit mehr als 30 Jahren auf dem Uni-Gelände arbeitet. „Ich finde es sehr schade“, sagt er zur Schließung, da er den Laden nicht nur für den Kauf einer Zeitung, sondern auch für ein Schwätzchen mit Mittelstädt gerne besucht habe. Verstehen könne er dessen Entscheidung jedoch.

Auch Natalie, die in diesem Semester ihr Studium der Kunstgeschichte an der HHU angefangen hat, sagt, dass sie die Schließung schade findet. Anders als Kommilitonen, die schon länger dabei sind, habe sie zwar noch keine emotionale Bindung zum Uni-Shop aufgebaut, doch sie hoffe auf einen Nachfolger, der das Geschäft übernehme.

„Mit der Schließung endet ein Kapitel in der Universitätshistorie, das viele Studierende, Beschäftigte und Ehemalige sehr bedauern werden“, teilt die Universität mit. „Die HHU wünscht Thomas Mittelstädt für seinen persönlichen und beruflichen Lebensweg alles Gute und dankt ihm herzlich für seine langjährige Arbeit.“