Diebstahl sorgte vorher für Probleme Düsseldorf-Gerresheim feiert sich gleich doppelt – mit dem Apostival und dem Bürgerfest
Düsseldorf · Dutzende Ehrenamtliche organisierten am Samstag zwei tolle Stadtteilfeste. Für etwas Schatten sorgten nächtliche Diebe.
Das war kein einfacher Start für Patrick Hoffmann: Als der Vorsitzende des Gerresheimer Händlervereins Benderstraße am Samstagmorgen zum Apostelplatz kam, um mit Vereinsmitgliedern, Familien und Freunden den Platz für das „Apostival“ feiertauglich zu machen, waren aus dem Grillstand zwei Gasgrills inklusive Gaskartuschen verschwunden. Und von der Bühne die Steuereinheit für die LED-Leinwand. „Laptop, Speicherchip und alles was sonst noch dazu gehört wurde gestohlen“, sagte Hoffmann. „Die Grills konnten wir aus privatem Bestand für das Festival kompensieren, aber eine neue Steuereinheit ist nicht so leicht aufzutreiben.“ Dabei hatte der Verein extra eine Nachtwache organisiert.
Und doch lief das erstmals auf den Apostelplatz konzentrierte Benderstraßenfest entspannt über die Bühne. Die „Mitsing-Künstler“ Klaus Klaas und Sarah Bouwers hatten einen eigenen großen LED-Bildschirm mit, über den die Texte der Karaoke-Show mitliefen. Und per QR-Code konnte man sich die Songtexte sogar aufs Handy laden. Neben kulinarischen Köstlichkeiten vom Iberico-Schwein, Flanksteaks oder Wild-Bratwürsten, leckeren Weinen und Düsseldorfer Altbier, gab es auch das abendliche Konzert der Coverband „Hitstorm“. Und: Überraschungen. „Wir haben eine Tischtennis-Platte angeschafft und werden sie demnächst bei Windstille immer wieder auf den Apostelplatz stellen“, sagte Hoffmann. „Per Whatsapp machen wir bekannt, wann die Platte aufgebaut wird.“
Die Einweihung des neuen Vereinsangebots übernahmen Christian Süß und Elke Schall. Das in Gerresheim lebende Ehepaar hat eine grandiose Tischtennis-Vergangenheit. So wurde Süß zusammen mit Tischtennis-Ikone Timo Boll 2005 Doppel-Vizeweltmeister und gewann viermal den EM-Titel. Zudem gewann Süß, der 13 Jahre lang für die Borussia spielte, olympisches Mannschaftssilber (2008) und wurde dreimal mit den Borussen Champions-League-Sieger. Schall, 187-malige Nationalspielerin, sicherte sich zwei EM-Titel.
Die Überschüsse kommen
der Bürgerstiftung zu Gute
Das Apostival war aber nur eine von mehreren Feierlichkeiten in Gerresheim. Auch die Gerresheimer Bürgerhilfe war mal wieder mit ihrem Bürgerfest aktiv. Auf dem Gerricus-Platz standen gut 100 Trödelmarktstände. Dazu einige Leckereien, um gegen Hunger und Durst anzukämpfen. Kinder maßen sich bei einem Radschläger-Wettbewerb und die Grundschule Unter den Eichen präsentierte die in der Singpause des städtischen Musikvereins Düsseldorf erlernten Lieder. „Das ist unser 33. Straßenfest“, sagte Bürgerhilfe-Vorsitzender Jens Petersen.
Sämtliche Überschüsse aus den Standmieten und den Gastroständen kommen der Bürgerstiftung zu Gute, die diese Gelder im Laufe des Jahres sozialen und gemeinnützigen Zwecken zukommen lässt. „In den vergangenen Jahren waren das immer so 3000 bis 4000 Euro“, sagte Petersen. „In diesem Jahr erhalten wir aber noch eine Spende über 5000 Euro von der Ursula-Rahman-Stiftung.“ Dieses Geld wird zweckgebunden für Aktionen und Projekte für die Bildung von Kindern eingesetzt.
Der grünen Bezirksbürgermeisterin Maria Icking ging angesichts von soviel Gerresheimer Engagement das Herz auf. „Das ist ein Tag für Gerresheim, wie ich ihn liebe. Das Wetter ist phantastisch und das Programm ist vielfältig und abwechslungsreich“, sagte Icking. „Seit vielen Jahren passt der Trödelmarkt am Gerricusplatz perfekt mit dem Fest auf der Benderstraße zusammen. Bei beiden Veranstaltungen bieten Gerresheimer etwas für Gerresheimer. Beides bietet Kontakte und Kommunikation innerhalb der Gesellschaft und gleichzeitig Unterhaltung.“
Das Apostival und das Bürgerfest wurden ehrenamtlich organisiert. An der Benderstraße waren 40 Helfer aktiv, auf dem Gerricusplatz sogar an die 50. „Wenn man das umrechnen würde in Stundenlöhne von Eventagenturen, dann wüsste man erst, wie wertvoll diese Veranstaltungen rein finanziell betrachtet sind“, so Icking. „Für den Stadtteil sind sie aber alleine aus sozialen Gründen noch viel wertvoller.“