Brand an der Lichtstraße schockt Düsseldorf Feuerwehr bekämpft im Jahr mehr als 1000 Wohnungsbrände

Düsseldorf · Beinahe jedes Jahr sterben in Düsseldorf Menschen durch Feuer. Die Zahl der Geretteten liegt bei mehreren Hundert. Eine Instrument hat der Brandbekämpfung sehr geholfen.

Gemischte Gefühle beim Einsatz: Drei Menschen starben, die Feuerwehr konnte bei dem Brand in Flingern aber viele Menschen retten.

Foto: Patrick Schüller

Drei Tote und 16 Verletzte beim Feuer in einem Mehrfamilienhaus sind eine verheerende Bilanz. Brände mit solch schlimmen Auswirkungen sind in Düsseldorf eine Seltenheit. Im aktuellen Fall in Flingern hat dies sicherlich auch mit der Uhrzeit zu tun. Es war Nacht, viele Menschen lagen in ihren Betten und schliefen. Das katastrophale Geschehen entwickelte sich im Turbotempo: Das Feuer entstand nach einer Explosion im Erdgeschoss und schlug rasch an der Vorder- und Rückseite des Hauses hoch und breitete sich aus.

Brandbekämpfung und Lebensrettung sind stets ein Wettlauf gegen die Zeit. So war es auch am Tag vor Heiligabend des letzten Jahres, als an der Industriestraße in einer Einfahrt zum Innenhof ein Feuer ausbrach. Ein brennender Mülleimer griff auf das Haus über, wo der Wind die Flammen anfachte und an der Vor- und Rückseite des Hauses hochtrieb. Der Brand war verheerend – 31 Wohneinheiten waren betroffen, zwei Frauen kamen ums Leben, mehr als 20 Anwohnerinnen und Anwohner wurden verletzt.

1997 starben sechs Menschen
bei einer Explosion

2023 kamen bei Feuern in Düsseldorf drei Menschen ums Leben. Blickt man auf die Statistiken der letzten Jahre, sind es meist zwischen null und fünf Tote, die zu beklagen sind. Die Zahl der Brandeinsätze liegt zwischen 3500 und 4000, auf Wohnungsbrände entfallen dabei 1000 bis 1500 Einsätze. Die Bilanz für 2023 liegt noch nicht vor, aber eine Zahl zeigt, wie oft es der Feuerwehr gelingt, das Schlimmste zu verhindern: Den drei Toten des vorigen Jahres steht die Zahl 654 gegenüber. So viele Menschen konnten vor den Flammen gerettet werden.

2022 sah es ähnlich aus. In der Bilanz stehen ein Brandtoter und 663 Gerettete. Es gab 3981 Brandeinsätze, darunter 1190 Wohnungsbrände (2021 waren es rund 250 mehr). Als besonders hilfreich bezeichnet Feuerwehrchef David von der Lieth die Pflicht zur Installation von Brandmeldern. „Die Menschen erfahren früher von einem Brand und wir dadurch auch.“ Folge: Rettung und Brandbekämpfung erfolgen schneller als früher. Für 2022 stehen 608 Alarmierungen durch Heimrauchmelder in der Statistik.

Mancher wird sich beim aktuellen Brand in Flingern an die Explosion an der Krahestraße erinnert haben. Dort starben 1997 sechs Menschen bei einer absichtlich herbeigeführten Gasexplosion. Der Hausbesitzer und sein Gehilfe wurden zu lebenslanger Haft verurteilt.