Fund in Düsseldorf Weltkriegsbombe in Mörsenbroich erfolgreich entschärft

Update | Düsseldorf · Der Fund einer britischen Zehn-Zentner-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hatte am Freitag zu einer Evakuierung von Tausenden Wohnungen geführt. Am Nachmittag meldete der Kampfmittelbeseitigungsdienst Vollzug.

Der Evakuierungsbereich: 6500 Anwohner waren betroffen.

Foto: Stadt Düsseldorf

Die am Freitagmorgen bei Bauarbeiten in Mörsenbroich gefundene, britische Zehn-Zentner-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Nachmittag noch beseitigt worden. Um 16.46 meldete die Stadt die erfolgreiche Entschärfung durch Tim Hoferichter vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung. An der Aktion waren auch insgesamt rund 300 Kräfte der Feuerwehr, Polizei, Stadtwerke, Rheinbahn sowie Angestellte des Ordnungsamtes und des Amtes für Verkehrsmanagement beteiligt. Im Anschluss konnten die rund 6500 Anwohner, die für die Entschärfung evakuiert werden mussten, wieder in ihre Häuser zurückkehren.

Großflächig war der Bereich um die Fundstelle ab 15 Uhr gesperrt worden. Mehrere Straßen mussten gesperrt werden und sorgten mitunter für Stau im Feierabendverkehr. Betroffen war unter anderem die viel befahrene Ecke Heinrichstraße/Vautierstraße, auch  am Mörsenbroicher Weg ging es teilweise nur sehr langsam voran. Busse der Linien 725 und 834 mussten umgeleitet werden. Ebenfalls abgesperrt war ein Teil des Zooparks. Auf den zugänglichen Wiesen und Spielplätzen war von der Entschärfung hingegen nichts zu merken. Überall standen bei sommerlich-heißen Temperaturen jedoch Helfer der verschiedenen Rettungskräfte und Hilfsorganisationen bereit, welche über die Sperrung informierten. Zusätzlich mussten in einem Radius von 500 Metern (Gefahrenbereich A) um den Fundort an der Ludwig-Beck-Straße viele Wohnhäuser geräumt werden. Per Lautsprecher hatte die Feuerwehr die Anwohner informiert und dazu aufgefordert, den Bereich zu verlassen.

Menschen, die aufgrund einer Behinderung ihre Wohnungen nicht eigenständig verlassen konnten, konnten sich bei der Feuerwehr melden und wurden anschließend von Krankentransporten der Rettungsdienstkräfte abgeholt. Ansonsten standen auch Transferbusse der Rheinbahn bereit, die die Betroffen zu einer Anlaufstelle brachten. Diese wurde in der Toni-Turek-Realschule eingerichtet, wo sich nach Angaben der Stadt insgesamt etwa 50 Menschen einfanden. Die meisten von ihnen waren zu Fuß dort angekommen. Auch die Räumlichkeiten des Max-Planck-Gymnasium standen den Evakuierten zwischenzeitlich offen.

Da zudem einige Kindergärten und Schulen im Evakuierungsradius lagen, darunter die Französische Schule, die Heinrich-Heine-Gesamtschule, die Carl-Sonnenschein-Schule sowie die Kindertagesstätten Düsselfüchse und Altdorferstraße, mussten einige Kinder von ihren Eltern noch kurzfristig abgeholt werden. Auch das Karrierecenter der Bundeswehr und der Kleingartenverein Buschermühle waren betroffen und mussten schließen.

Ein Ämtergremium der Stadt hatte getagt, um über weitere Maßnahmen während des Einsatzes zu entscheiden. Auf einen noch erweiterten Radius (Gefahrenbereich B) konnte nach der Einschätzung der Experten am Fundort aber schlussendlich verzichtet werden. Über den gesamten Einsatz hinweg hatten sich rund 350 Anruferer beim städtischen Gefahrentelefon informiert. Auch die Warn-App Nina hatte die Nutzer über die Bombenentschärfung informiert.

Immer wieder kommt es bei Bauarbeiten zu Bombenfünden aus dem Zweiten Weltkrieg. Zuletzt war Anfang August eine Fliegerbombe in Düsseltal gefunden worden. Damals waren rund 13 000 Anwohner betroffen. Die Entschärfung zog sich bis tief in die Nacht, erst um 2.45 Uhr konnte Vollzug gemeldet werden.

(csr)