Pierogi-Catering Spezialitäten aus der Heimat der Großmutter

Düsseldorf · Urszula Goik bereitet Pierogi mit unterschiedlichen Füllungen zu. Sie hat sich mit einem Catering-Unternehmen für Teigtaschen selbstständig gemacht.

Auf dem Weihnachtsmarkt am Schloss Benrath war Urszula Goik auch vertreten.

Foto: Michaelis, Judith (JM)

Wenn Urszula Goik über Pierogi spricht, strahlt sie vor Begeisterung. Die Teigtaschen aus ihrer Heimat prägen die Erinnerung an ihre Kindheit. „In Polen essen wir Pierogi meist nur an Weihnachten, weil es viel Arbeit ist, sie zuzubereiten“, sagt Urszula Goik. Pierogi herzustellen erfordere einiges an Zeit. Seit einem guten Jahr macht sie das Nationalgericht ihrer Heimat nun im Rheinland bekannt. „Ich wollte mich schon immer selbstständig machen“, sagt die 32-jährige, die in Düsseldorf aufgewachsen ist. Als sie im September 2018 aus Amsterdam wieder nach Düsseldorf zog, erfüllte sie sich diesen Wunsch und machte sich mit handgemachten Teigtaschen selbstständig.

Zusammen mit ihrem besten Freund Norbert Blüm betreibt Urszula Goik das Start-up „Elomka Pierogi“, benannt nach ihren beiden Großmüttern Elfrieda und Romka, bei denen sie die polnischen Teigtaschen immer gegessen haben. „Am besten war es, wenn Weihnachten Pierogi übrigblieben sind. Am nächsten Tag schmeckten sie noch besser, weil sie dann angebraten wurden“, sagt Urszula Goik. Sie bietet die vorgegarten Pierogi immer gebraten an. Die beiden Namensgeberinnen wurden auch im Logo des Start-ups verewigt. „Wir haben ihre Fotos in einen Bilderrahmen eingefasst, der an ein Medaillon erinnert“, sagt Urszula Goik.

Urszula Goik betreibt mit ihrem Partner ein Catering-Service rund um die gefüllten Teigtaschen Pierogi.

Foto: ja/Elomka

Der Elomka-Teig ist traditionell polnisch, basierend auf dem Rezept von den Großmüttern. „Der Teig wird aus Mehl und Milch gemacht, dann wird er schön weich“, sagt Urszula Goik. Sie hat derzeit 12 verschiedene Füllungen im Angebot, darunter Kartoffel-Frischkäse, Rinderhackfleisch-Feta und Camembert-Walnuss. „Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt“, sagt Goik, die immer wieder neue Varianten entwickelt. „Ganz besonders mag ich die roten Pierogi mit Tomate, Ricotta, Mozzarella und Basilikum.“ Auch süße Pierogi hat sie im Angebot, etwa mit Beeren, Schokolade und Nüssen oder mit Bananen, Cookies und Sahne.

Ihr Traum war es, sich mit einer Pierogarnia, einem kleinen Pierogi-Restaurant, selbstständig zu machen. „Wir haben uns auf die Suche nach einem Ladenlokal gemacht, aber wenn, dann muss alles stimmen“, sagt Goik, der eine Terrasse besonders wichtig war. Weil sie kein geeignetes Objekt gefunden haben, betreiben die beiden ein Catering, mit dem sie drei Bereiche abdecken: von März bis Oktober steht die Unternehmerin ein bis zweimal pro Monat auf einem Streetfood-Festival. Dann beschränkt sie sich auf zwei Pierogi-Sorten, um den Verkauf gut vorbereiten zu können. „Für ein Drei-Tages-Event benötige ich allein 40 Kilogramm Füllung“, sagt Goik. Die Teigtaschen bereitet sie am Tag vorher zu, kühlt sie und brät sie vor dem Servieren in Sonnenblumen-Öl. Zu den Teigtaschen reicht sie einen Sour Cream Dip.

Ihr zweites Standbein, die Zusammenarbeit mit der Brass Bar, konnte sie in diesem Jahr ausbauen. „Anfang des Jahres haben einmal im Monat einen Pierogi-Abend veranstaltet. Seit Oktober 2019 veranstalten wir den Abend wöchentlich“, sagt Goik. Bier und Pierogi passten eben sehr gut zusammen. Zu den Abenden werden Musiker eingeladen oder es finden Lesungen statt. Außerdem übernimmt Goik klassische Catering-Aufträge für Kommunionsfeiern, Geburtstage und Firmenveranstaltungen. Wer eine kleinere Feier wie einen Geburtstag ausrichtet, kann „Elomka Pierogi“ mit einem „Pierogi-Gänge-Menü“ für bis zu zwölf Personen zu Hause buchen.

„Ich muss viel organisieren. Dabei profitiere ich von meiner Arbeit als Eventmanagerin in den Niederlanden“, sagt Urszula Goik. „Ich finde es perfekt, wenn man sein Hobby mit seinem Beruf verbinden kann.“

Sie arbeite gerne eigenverantwortlich. Und Angst, dass sie die Teigtaschen nicht mehr sehen kann, hat sie nicht: „Ein Pierogi zwischendurch passt immer.“