Projekt Garath 2.0 geht weiter Das Quartiersmanagement heißt jetzt „Stadtteil-Team Garath“

Düsseldorf · Die Mitarbeiter von SOS bieten auch Sprechstunden im Stadtteilbüro an. Viele Garather beschweren sich über die vielen Müllkippen.

Die wilden Müllkippen in Garath ärgern auch die Menschen, die hier leben. Das ist eine an der Reinhold-Schneider-Straße.

Die wilden Müllkippen in Garath ärgern auch die Menschen, die hier leben. Das ist eine an der Reinhold-Schneider-Straße.

Foto: Andrea Röhrig

So schnell ist ein halbes Jahr rum. Im März hat SOS-Kinderdorf offiziell das Quartiersmanagement in Garath übernommen. Mitte März wurde dann auch das Stadtteilbüro an der Fritz-Erler-Straße neu belebt. Die neue Projektphase innerhalb der Weiterführung von Garath 2.0 läuft über drei Jahre. Und ein Sechstel der Zeit ist schon um, sagend staunend Stefanie Sasse und Max Bilov, die zu dem fünfköpfigen Team gehören, in dem jeder von ihnen seine Stärken einbringen kann. An drei Tagen die Woche mit insgesamt 15 Wochenstunden ist das Büro geöffnet.

Um zu wissen, ob man sich richtig aufgestellt hat, wurde ein erstes Resümee gezogen. „Seit März hatten wir dort schon rund 200 Besucher“, sagt Bilov. Da längst nicht jeder weiß, was das Stadtteilbüro anbietet, will SOS über die Stadtteilhelfer auch mehrsprachige Angebote bieten, auch wenn rund zwei Drittel der Kundschaft Deutsch spreche, so Bilov. Zehn Ehrenamtler hätten sich bereits gemeldet, die Hälfte sei auch schon aktiv, sagt Bilov und rührt für dieses Projekt weiter die Werbetrommel. So werde es ermöglicht, Sprechstunden auch auf Englisch, Arabisch, Russisch/Ukrainisch, Türkisch sowie Spanisch anzubieten.

Mit der Anlaufstelle in der S-Bahn-Unterführung versteht man sich auch als Lotse für den Stadtteil. Manche denken gar, es wäre ein Ableger des städtischen Bürgerbüros, in dem man sich Ummelden oder Ausweise beantragen kann. Aber wer auch immer von SOS Dienst hat, tut was er oder sie kann: „Unser Vorteil ist ja, dass wir im Stadtteil so gut vernetzt sind und eigentlich immer genau wissen, an wen sich der Hilfesuchende mit seinem Anliegen wenden kann“, sagt Sasse. Damit die Hemmschwelle für den Erstkontakt so gering wie möglich gehalten wird, plant das Stadtteil-Team nach den Sommerferien im Hauptzentrum und den vier Nebenzentren mit Quarterssprechstunden Präsenz zu zeigen.

Den alten Namen Quartiersmanagement hat man nun in Rücksprache mit der Stadt abgestreift. „Wir sind jetzt das Stadtteil-Team Garath“, berichten Bilov und Sasse. Mit diesem Begriff könne jeder was anfangen.

Ein großes Thema, das die Garather in den Sprechstunden anbringen, sei die Müll-Problematik, sagen die SOS-Mitarbeiter. Dann weise man auch auf die Awista-App hin, in der jeder unbürokratisch wilde Müllkippen melden könne. Doch die städtische Müllfirma kommt oft nicht hinterher. „Uns wurde berichtet, dass es Müll-Touristen aus dem Kreis Mettmann gibt, denn da ist die Sperrmüll-Abfuhr kostenpflichtig“, sagt Stefanie Sasse. Eine Müll-Ecke liegt an der Reinhold-Schneider-Straße/Ecke Heinrich-Lersch-Straße. Diese so genannte „Klön-Ecke“ soll nun ein bisschen netter hergerichtet werden, um Müllsünder abzuschrecken.

Und natürlich wünscht sich das Stadtteilteam auch viele Ideen aus der Bevölkerung, um das Leben in Garath müllfreier, bunter und noch lebenswerter zu gestalten. Wenn solche, gerne auch privat organisierten Aktionen Geld kosten, kann dies über den Verfügungsfonds finanziert werden. Am 2. September wird die Zusammensetzung des Beirates, der über die Verteilung der Gelder entscheidet, neu besetzt.

Geöffnet hat das Stadtteilbüro, Fritz-Erler-Straße 27, montags von 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr, dienstags von 14 bis 19 Uhr und freitags von 8.30 bis 13.30 Uhr. Kontakt: info@unsergarath.de