Marode Brücken in Düsseldorf Große Sorge um die Fleher Brücke

Düsseldorf · Die IHK fürchtet um das Bauwerk, wenn die Lkw von der Südbrücke zur Fleher Brücke ausweichen.

Die Fleher Brücke vom Rhein aus gesehen. Der ebenfalls baufälligen Brücke droht eine Überlastung.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Die beiden Industrie- und Handelskammern (IHKs) Mittlerer Niederrhein und Düsseldorf haben in einem Schreiben an NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer auf eine schnelle Entscheidung in Bezug auf Neubau oder Sanierung der Josef-Kardinal-Frings-Brücke gedrungen. „Das liegt im Interesse aller“, sagte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. Die Sperrung für den Schwerlastverkehr dort könne zu hohe Belastungen für die Fleher Brücke nach sich ziehen.

Die IHKs reagieren damit auf die jüngste Bekanntmachung, dass in Kürze keine Lkw mehr mit einem Gesamtgewicht von mehr als 30 Tonnen die Südbrücke befahren dürfen. Für die Theodor-Heuss-Brücke gilt das bereits. Beiden Brücken droht aufgrund ihres baulich schlechten Zustands Abriss und Neubau, zumindest eine aufwendige Sanierung. Die IHK betont in ihrem Schreiben, dass „zwei wichtige, vom Schwerlastverkehr abhängige Hafenstandorte in Neuss und Düsseldorf getrennt“ werden. „Für die Wirtschaft auf beiden Seiten des Rheins ist das ein weiterer Rückschlag“, sagt Steinmetz. Die Folge seien immer längere „Ausweichstrecken und steigenden Kosten für die Betriebe“. Die große Sorge zudem: „Höhere Verkehrsmengen belasten somit die wenigen verbleibenden Brücken im zusätzlichen Maße.“ Das würde vor allem für die Fleher Brücke als empfohlener Ausweichstrecke gelten, obwohl auch sie neu gebaut werden muss, voraussichtlich ab 2029. Die IHK zweifelt nun in dem Brief an Krischer, dass die Brücke „bis zur Fertigstellung eines Neubaus in Betrieb gehalten werden kann“.

Die IHK fürchtet zudem Verzögerungen aufgrund des weiterhin bestehenden Klärungsbedarfs zwischen Kommunen, Land und Bund bei der Frage nach der künftigen Zuständigkeit. „Wir appellieren eindringlich dafür, dass sich das Verkehrsministerium für eine zügige Lösung einsetzt“, heißt es in dem Schreiben. Die bereits zugesagte Brückenkonferenz biete „einen guten Rahmen für konkrete Vereinbarungen“. Das von den IHKs geforderte Sondervermögen Rheinbrücken könne ein wichtiger Baustein sein.