Verkehr in Düsseldorf Das sind die neuen Standorte für Mobilstationen

Düsseldorf · 18 neue Zonen für alternative Mobilität sollen bis 2026 im Stadtbezirk 1 eingerichtet werden. Dafür fallen Parkplätze weg.

Auch am Maria-und-Josef-Otten-Platz soll eine Mobilstation entstehen.

Foto: Marc Ingel

Mittelfristig soll jeder Stadtbezirk in Düsseldorf eine gewisse Anzahl an Mobilstationen erhalten, an denen von Carsharing bis E-Roller-Abstellplätzen alles, was halbwegs mit umweltschonenden Verkehrsmitteln zu tun hat, gebündelt wird. 100 sollen es bis 2030 werden, im Auftrag der Stadt setzt das die Tochter Connected Mobility Düsseldorf (CMD) um.

Nach dem Stadtbezirk 3 sowie Einzelmaßnahmen wie am Carls- und am Hermannplatz ist jetzt großflächig der Stadtbezirk 1 an der Reihe. Es sind gleich 17 Standorte für die zentrumsnahen Stadtteile Derendorf, Pempelfort und Golzheim (plus ein weiterer an der Kunstakademie) geplant, die innerhalb von drei Jahren realisiert werden sollen. In einer ersten Phase werden in diesem Jahr ab Juli für Umbaukosten von 2,2 Millionen Euro netto sechs Zonen eingerichtet – und wie in anderen Stadtbezirken geht das nicht ganz ohne Kritik von den betroffenen Anwohner, die den Wegfall von Parkplätzen beklagen, und der Politik, wie jetzt die Vorstellung in der Bezirksvertretung 1 (BV1) gezeigt hat.

Jedenfalls würden teilweise „bestehende Pkw-Stellplätze neu angeordnet und gesamthaft kann es zu einer Verschiebung von Parkmöglichkeiten für private Pkw vom öffentlichen in den privaten Raum kommen“ – so drückt es die Verwaltung aus. Versprochen werden immerhin neue, smarten Parklösungen in Kooperation mit Supermärkten, Schulen und Parkgaragen privater Unternehmen sowie die Etablierung einer Stellplatzbörse. Das sind die Standorte, die noch in diesem Jahr für eine Mobilstation umgebaut werden sollen.

Bankstraße Für diesen Standort gab es die meiste Kritik. Ulrike Hund (SPD) bemängelte zu wenig Platz im Kreuzungsbereich zur Schwerinstraße, um die Planung mit E-Ladestation, Fahrradbügeln, Reparaturstation und Sitzgelegenheiten umzusetzen. Sechs Parkplätze fallen weg. Auf Antrag der CDU wurde der Punkt zwar vertagt, Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke holte dennoch ein „Stimmungsbild“ ein, um dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss, der am 28. Februar tagt, eine Einschätzung übermittteln zu können. Dabei fiel die Bankstraße durch.

Münsterplatz Keine Bedenken gab es beim Münsterplatz, obwohl die Eingriffe an der Barbarastraße wie auch an der Becherstraße recht umfangreich sind und für Sharing-Station oder Fahrradabstell­anlagen immerhin acht Stellplätze umgewandelt werden.

Schlossstraße Sabine Schmidt (CDU) machte bei diesem Standort der Wegfall von zehn Stellplätzen Sorgen, da diese vor allem von vielen Gewerbetreibenden und Kurzzeitparkern genutzt werden, die Ärzte oder Apotheke aufsuchen. Die Mobilstation soll dort den ganzen Platz an der Ecke zur Annastraße einnehmen. Mit den Stimmen von Rot-Rot-Grün wurde dennoch eine Empfehlung ausgesprochen, den Standort umzusetzen.

Schinkelstraße Ähnlich sieht es an der Ecke Schinkelstraße/Arndtstraße aus, hier würden sogar zwölf Stellplätze, wegfallen. Das Abstimmungsverhalten war identisch: Rot-Rot-Grün dafür, CDU, FDP und AfD dagegen.

Otten-Platz Durchgewunken wurde der Maria- und Josef-Otten-Platz, wo sich die Flächen der Mobilstation entlang von Park- und Marschallstraße verteilen, vier Parkplätze werden geopfert, der von Bürgern neu gestaltete Platz bleibt unangetastet.

Kunstakademie Bedenkenlos wurde der Standort Kunstakademie (Eiskellerstraße) akzeptiert. Parkplätze fallen nicht weg. Das „Stimmungsbild“ wird den Vertretern des Ordnungs- und Verkehrsausschusses weitergeleitet, das letzte Wort hat der Rat am 21. März.