Kinderträume wurden wahr gemacht Eine andere Perspektive auf die Welt

Düsseldorf · Die Stiftung Düsseldorfer Kinderträume macht Wünsche wahr. Dieses Mal ging es im Flugzeug in die Luft.

 Seit 2018 wird der Flugplatz Essen/Mülheim einmal im Jahr, natürlich mit Ausnahme der Corona-Zeit, zur Basisstation des „Rundum-glücklich-Pakets“.

Seit 2018 wird der Flugplatz Essen/Mülheim einmal im Jahr, natürlich mit Ausnahme der Corona-Zeit, zur Basisstation des „Rundum-glücklich-Pakets“.

Foto: Tino Hermanns

Felix bekommt das glückliche Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Der Zwölfjährige war gerade wieder von einem 30-minütigen Rundflug über Düsseldorf und das Ruhrgebiet auf dem Boden des Essen/Mülheimer Flughafens gelandet. „Wenn man abhebt, ist es ein Gefühl wie ‚juchhu‘. Das ist grandios“, erläutert Felix. „Es ist immer mein Traum, zu fliegen.“ Dieser Traum wurde für Felix und 119 weitere Düsseldorfer Kinder und deren Begleitpersonen, jetzt von der Stiftung „Düsseldorfer Kinderträume“ wahr gemacht. „Man blickt mal aus einer ganz anderen Perspektive auf die Welt“, stellt Fortuna-Fan Felix fest. „Und man sieht dann auch mal hässliche Fußballstadien, wie das von Schalke 04.“

Seit 2018 wird der Essen/Mülheimer Flugplatz einmal im Jahr, natürlich mit Ausnahme der Corona-Zeit, zur Basisstation des „Rundum-glücklich-Paketes“, für die jungen Luftfahrtfans. Wobei einige der Kids erst überzeugt werden mussten, in die viersitzigen Flugzeuge der Marken Cessna und Piper einzusteigen. Bei einigen war der Traum vom Fliegen kurzfristig doch nicht so stark ausgeprägt wie die Angst vorm Fliegen. „Ja, das gibt es häufiger, aber wir schaffen es immer, den Kindern die Angst zu nehmen“, verrät einer der Kinderträume-Stifter und Hobby-Pilot Thomas Girgott. „Und wenn sie dann einmal in der Luft sind, können sie eigentlich gar nicht genug bekommen.“ Aufzeigen, dass es sich lohnt, sich den eigenen Ängsten zu stellen, sie zu überwinden und so auch Mut zu machen, dass man die Zukunft bewältigen kann, ist auch eines der Kinderträume-Ziele. So waren am Ende alle glücklich, die 15 Piloten, die Kinder von Loop Kinder- und Jugendhilfe, aus dem Kinderneurologischen Zentrum der Sana-Kliniken und aus der katholischen Grundschule an der Fuldaer Straße in Eller sowie die Eltern.

Der organisatorische und auch finanzielle Aufwand für den Kinderträume-Flugtag ist enorm. Die Piloten kommen u.a. aus Berlin, Kiel, Hamburg oder Frankfurt und stellen ihre privaten Maschinen, insgesamt zwölf Flugzeuge waren im Einsatz, inkl. Treibstoff, meist kostenlos zur Verfügung. Der Flughafen in Essen/Mülheim „beschenkt“ den Flugtag mit einem Hangar als Bodenstation und halbiert für die Aktion die Start- und Landegebühren. Für das leibliche Wohl wird mit Obst, Sandwiches und Getränken gesorgt.

Die meisten der Piloten machen seit Jahren begeistert mit

Zudem erhielt jedes Kind, dass den Hangar verließ, eine „bunte Tüte“ süßer Leckereien, die sich die Kids selbst zusammenstellen konnten. „Es ist eine Win-win-Situation für alle. Die Piloten können Kinder glücklich machen und bekommen dadurch auch einige der Flugstunden, Starts und Landungen zusammen, die sie zur Verlängerung der Fluglizenz benötigen“, meint Girgott. „Und sie kommen mal, genauso wie die Kinder raus aus dem ganz normalen Alltagstrott. Die meisten unserer Piloten machen schon seit Jahren mit Begeisterung mit.“

Der Alltagstrott ist bei den meisten der 120 Fluggäste durch Krankheit, psychischen Problemen, Lernschwierigkeiten oder Existenzängsten geprägt, Dieser Situation etwas Freudvolles, Spaßbestimmtes, also einen Perspektivwechsel um 180 Grad gegenüberzustellen und den Blick auf sich und die Welt etwas positiver zu gestalten, das wollen die Kinderträumer erreichen. „Das Feedback, dass wir am Tag selber und auch noch Tage später erhalten ist überwältigend positiv“, verrät Stiftsherr Dieter Castenow. „Der Blick in die glückstrahlenden Augen der Kinder ist aber der beste Lohn für die ganze Organisationsarbeit.“ Die wird zum Teil von der Unternehmensberatung Bearung Point übernommen. Sie waren mit 20 Mitarbeitern vor Ort, trugen die Familien in Liste ein, verteilten die Sitzplätze in den Propellermaschinen, achteten darauf, das kein Kind ausbüchste und aufs Rollfeld lief und Bearing Point trat auch als Sponsor auf.

So war es auch für die die beiden anwesenden Stifter der Stiftung Kinderträume ein großer Erfolg – haben sie doch entscheidend dazu beigetragen, dass die Mission Kinderträume zu realisieren wieder einmal in die Tat umgesetzt wurde.