Projektentwickler Andreas Knapp will den Bunker übernehmen Über Bunker-Kauf in Benrath wird weiter verhandelt

Düsseldorf · Anfang 2022 hatte der Rat beschlossen, dass die Stadt den Benrather Bunker vom Bund kauft und ihn an „Küssdenfrosch“ weitergibt. Dort soll ein Stadtteilzentrum entstehen. Die Paulsmühler Jecken hoffen auf mehr Tempo.

Seit 1975 haben die Paulsmühler Jecken den Bunker an der Paulsmühlenstraße gemietet.

Foto: Günter von Ameln (vam)

. Anderthalb Jahre ist es inzwischen her, dass der Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung beschloss, dass sie der Bundesanstalt für Immobilien den Weltkriegshochbunker an der Paulsmühlenstraße abkauft, um diesen umgehend an die Entwicklungsgesellschaft Küssdenfrosch weiterzureichen. Dessen Geschäftsführer Andreas Knapp hatte sich bereits 2021 das Ziel gesetzt, das Gebäude vor möglichen Spekulanten zu retten. Die Bundesanstalt hatte 2019 beschlossen, sich von dem Bau trennen zu wollen, der seit 1975 an die Paulsmühler Jecken verpachtet ist. Das Gebäude soll als Stadtteilzentrum ausgebaut werden.

Weil die Bima den Bunker der Stadt für rund 600 000 Euro überlässt, musste sich diese im Gegenzug verpflichten, dass der Bunker zunächst einmal in den nächsten 15 Jahren öffentlich genutzt werden muss. Eine entsprechende Vereinbarung hat Oberbürgermeister Stephan Keller Anfang 2022 unterschrieben.

Im übernächsten Jahr feiern die Karnevalisten ihren 50. Geburtstag. Danach, das ist der Wunsch von Vereinschef Michael Geier würde er den Vorsitz gerne geordnet an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin übergeben. Denn die Jahre der Ungewissheit, wie es mit dem Bunker weitergeht, haben ihn auch ein wenig zermürbt. Zudem ist die Zahl der aktiv mithelfenden Mitglieder kleiner geworden.

Während die Stadt auf Anfrage eher vage bleibt: „Die Landeshauptstadt hat auch weiterhin Interesse am Ankauf des Hochbunkers an der Paulsmühlenstraße 51 – die Gespräche mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben laufen. Eine erbbaurechtliche Weitergabe an einen Partner mit gemeinnütziger Ausrichtung scheint auch weiter sinnvoll. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.“ – wird Andreas Knapp im Gespräch mit unserer Redaktion deutlicher. Nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub werde er dazu noch einmal ein Gespräch mit der Stadt dazu haben. Dabei werden wir noch einige offene Punkte durchgehen müssen.“ Die Anforderungen an alle Beteiligten seien nicht einfach, so Knapp. Er sei sich aber sicher, dass alle das Projekt wie geplant umsetzen wollten, das werde funktionieren: „Ich gehen davon aus, dass wir eine Einigung bis Ende des Jahres haben.“ Weil Knapp selber im Baugeschäft tätig ist, weiß er, dass man bei der Umsetzung von Projekten auch schon mal einen langen Atem haben muss. Positiv findet Knapp im Übrigen, dass das Archiv der Heimatgemeinschaft im Bunker für die Zeit der Rathaussanierung untergekommen sei. Und wenn die Formalitäten tatsächlich bis Ende des Jahres geklärt ist, können die Karnevalisten auch schonmal mit der Planung ihres Jubiläums beginnen.

Knapp selber wird übrigens am 2. September erstmal selber Mieter der Bunker-Veranstaltungsfläche, bevor er dann einige Monaten später Eigentümer werden sollte. Seit mehr als 40 Jahren trommelt er bei der Band Time Bandits. Einmal im Jahr laden die Musiker zum Konzert. In diesem Jahr in den Bunker.