Sammelpunkt für Obdachlose Baugrube für Grand Central in Düsseldorf wird geräumt
Düsseldorf · (ae) Die Baugrube für das Wohnungsprojekt Grand Central zwischen Kölner und Erkrather Straße soll bald geräumt werden. Das kündigte Ordnungsdezernentin Britta Zur im Stadtrat an. „Der Winter steht bevor.
In welchem Elend die Frauen und Männer dort leben, können wir nicht hinnehmen“, sagte sie. Allen Menschen dort solle ein Angebot für eine Unterkunft gemacht werden.
Miriam Koch, Beigeordnete für Integration, ergänzte, dass die Situation aufgrund der vorherrschenden Schwerstkriminalität nicht tolerierbar sei. Zusammen mit Streetworkern sei noch einmal angekündigt worden, dass geräumt werde. Viele Menschen warteten aber bis zuletzt, bis sie den Ort verlassen. Es sei zudem ermittelt worden, welcher Bedarf für Unterbringungsmöglichkeiten bestehe. Angestrebt werde, die Menschen möglichst vereinzelt unterzubringen.
Die Baugrube solle nach der Räumung so hergerichtet werden, dass nicht erneut eine „Platte“ entstehe. So sei man auch nach der Räumung der von Obdachlosen besiedelten Brache am Landgericht in Oberbilk vorgegangen.
Koch führte grundsätzlich aus: „In Düsseldorf werden Platten häufig lange toleriert.“ Die Stadt werde dann regelmäßig von Streetworkern informiert. „Man kann niemandem eine Unterkunft aufzwingen.“ Nicht hinnehmbar sei allerdings die Situation in der Nähe des Gerichts gewesen, und zwar im Sinne der Menschen in den Baracken. Auch da habe es vor der Räumung Ansprachen über Streetworker gegeben. So seien auch die benötigten Unterkünfte ermittelt worden. Und man habe sogar eine Lösung gefunden, obwohl am Ende noch 30 Leute mehr angetroffen worden seien als erwartet.
Seit dem Sommer habe man als Stadt mit den Streetworkern und auch der Drogenhilfe analysiert, wie die Situation auf den „Platten“ in der Stadt ist. Daraus habe man auch für das Grand Central ein abgestimmtes Verfahren entwickelt.
Die Brache war entstanden, nachdem Eigentümer Adler ins Schlingern geraten war und nicht baute. Obdachlose siedelten sich mit Zelten und Hütten an. Dann übernahmen mehr und mehr Drogenabhängige und Dealer das Areal. Die Polizei rückte immer wieder aus. Im August waren 40 Hausverbote ausgesprochen, eine Person in Gewahrsam genommen und zehn Strafanzeigen gefertigt worden.