Planungsverzögerung in Düsseldorf Neues Unterrather Schwimmbad wird noch viel später fertig
Düsseldorf · Für die weiteren Planungen des neuen Unterrather Hallenbades gibt es zudem weitere Risiken.
Der Geschäftsführer der Bädergesellschaft Düsseldorf, Christoph Schlupkothen, hat in der Bezirksvertretung 6 den weiteren Zeitplan für das neue Unterrather Schwimmbad vorgestellt. „Und den nehme ich resigniert zur Kenntnis, denn ich habe nicht gedacht, dass das noch so lange dauert“, sagt Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek (CDU). Denn nun steht fest, vor Ende 2028 wird das Hallenbad, das an der Ulmenstraße gebaut wird, nicht fertig sein.
Fraglich ist, ob das alte Bad aus dem Jahr 1967 an der Mettlacher Straße, das stark sanierungsbedürftig ist, noch so lange durchhält. Das wäre aber besonders für den Schwimmunterricht wichtig. Das baugleiche Bad in Oberkassel musste aufgrund von Mängeln schon vor Jahren geschlossen und dann abgerissen werden. Das Unterrather Hallenbad kann zurzeit nur mit erheblichem Aufwand weiterbetrieben werden. Es hat aufgrund des Alters einen hohen Energieaufwand, „weiter kommt es immer wieder zu Havarien. Es kann aktuell nicht gesichert vorhergesagt werden, bis wann das Hallenbad noch betrieben werden kann“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage.
Bereits 2015 war für den Neubau des Bades ein Rahmenterminplan vorgelegt worden, der ursprünglich die Fertigstellung der neuen Sportstätte für 2020 vorsah. Doch immer wieder hat sich danach der Zeitplan verschoben, und auch weiterhin gibt es viele Unwägbarkeiten, die zu weiteren Verzögerungen führen könnten, machte Bäderchef Schlupkothen nun deutlich. Als Beispiel nannte er unter anderem die Möglichkeit, dass zwölf Monate lang gegen eine Baugenehmigung geklagt werden kann.
Zudem besteht die Gefahr, dass der Mitte 2023 durchgeführte Grundstückstausch zwischen Rewe und der Stadt ungültig wird, wenn nicht bis 2024 Planrecht geschaffen wird. Denn geplant ist, den bestehenden Rewe-Supermarkt an der Ulmenstraße durch einen zeitgemäßen und größeren Markt zu ersetzen.
Am 27. Juni soll der Stadtrat
die Änderungen beschließen
Dieser soll auf dem benachbarten ehemaligen Baumarkt-Grundstück an der Ecke Ulmenstraße/ An der Piwipp entstehen. Der alte Rewe wird abgerissen, um Platz für das neue Unterrather Schwimmbad zu schaffen. Während der Bauphase soll der Verkauf in einer provisorischen Halle weitergehen.
Einige Risiken beim Projekt sollen nun aber durch eine Änderung des Verfahrens gemindert werden. So soll nicht mehr ein sogenanntes Generalübernehmerverfahren durchgeführt werden, das heißt, Planung und Ausführungen liegen nicht mehr in einer Hand, sondern die Planungen sollen nun gesondert durch einen Generalplaner erfolgen.
Der Stadtrat muss in seiner Sitzung am 27. Juni diesem Beschluss zustimmen und entsprechende Gelder für die Planungen beschließen.
Der neue Zeitplan sieht nun vor, dass Ende 2025 ein Bauantrag eingereicht werden soll. Bis dahin soll der Stadtrat im Herbst 2025 den Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss verabschieden. Dann steht auch fest, wie viel das neue Bad kosten wird. 2020 waren die Kosten noch mit 22,9 Millionen Euro beziffert worden – mit 24,6 Millionen Euro, wenn alle Wünsche wie die Einrichtung eines Whirlpools, einer Großrutsche und eines Warmluftraums erfüllt würden. Das dürfte inzwischen wesentlich höher anzusetzen sein. „Mal schauen, wo die Kosten hinlaufen“, sagte deshalb auch Schlupkothen. Fördermittel vom Bund wurden bereits 2022 nicht genehmigt.
Ab August 2026 ist dann der Baubeginn geplant. Die Eröffnung des Bades soll dann ab dem vierten Quartal 2028 möglich sein.
Das neue Bad soll vor allen Dingen Möglichkeiten für den Schwimmunterricht bieten und erhält deshalb ein 25-Meter-Schwimmbecken mit vier Bahnen und eine Sprunganlage. Hinzu kommt ein Kursbecken mit Hubboden, welches ebenfalls für den Schulbetrieb geeignet ist und thermisch und akustisch vom restlichen Badbereich getrennt wird. Auch ein Planschbecken für Kleinkinder ist vorgesehen.