Anschläge in Paris Düsseldorfer erlebten die Freitagnacht in Paris

Für Anna-Katrin J. und ihre Familie wurde die Terrorangst plötzlich ganz real.

Anschläge in Paris: Düsseldorfer erlebten die Freitagnacht in Paris
Foto: dpa

Düsseldorf. Für Anna-Katrin J. (33) war es die erste Reise ihres Lebens nach Paris. Am Freitagabend kam die Düsseldorferin mit ihrem Freund, dem gemeinsamen kleinen Sohn und einem befreundeten Paar in Montmartre an. Die Gruppe stellte ihre Sachen im Appartement ab und lief gleich los, die junge Frau erinnert sich noch an das bunte Treiben auf den Straßen, die angenehme Atmosphäre. Kurz danach hatten alle Angst um ihr Leben.

Inzwischen sind alle fünf wieder zurück in Düsseldorf. Den Schreck vom Freitagabend hat Anna-Katrin J. noch nicht verdaut. Das befreundete Paar hatte der jungen Familie die Reise geschenkt. Bei der Ankunft in der französischen Hauptstadt fuhren sie direkt am Stade de France vorbei, kurz bevor das Spiel begann: „Wir hatten noch kurz überlegt anzuhalten“, erinnert sich die junge Frau. Zum Glück entschied man sich anders.

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In Montmartre saßen die fünf bald darauf in einem Café, als Anrufe von zu Hause kamen, Freunde meldeten sich mit besorgter Stimme. Erst ging es um eine Explosion am Stadion, die in der Übertragung des Fußballspiels zu hören war.

Kurz darauf fing das Baby an zu quengeln, erinnert sich Anne Katrin J. Ihr Partner Tobias ging dann mit dem neun Monate alten Titus zum Auto, um den Kinderwagen zu holen. Dann kam der nächste Anruf: Nun war schon von mehreren Anschlägen im Stadtgebiet die Rede, von Terror und Toten. Jetzt stieg die Angst in der jungen Frau hoch, die Sorge um ihr Baby, von dem sie in diesem Moment nicht wusste, wo es ist: „Unser Café lag auf einer Ecke, ich hatte in dem Moment das Gefühl, es ist das ideale Ziel für Terroristen.“

Kurz darauf waren die beiden aber zurück, so schnell wie möglich lief die Gruppe in ihr Appartement, verfolgte stundenlang die Ereignisse über das Internet. Am Morgen war schnell klar, dass sie wieder abreisen. Auf dem Heimweg beobachteten sie in Belgien noch eine Festnahme. Nun sind alle froh, wieder in Düsseldorf zu sein.