Politik Düsseldorfer Stadtrat beschließt Millionen-Projekte für Stadtteile
Düsseldorf · Bevor es am Donnerstag in die Haushaltsdebatte ging, hat das Gremium unter anderem eine Sportanlage für Garath, die Verlängerung der Toulouser Allee und den Umbau des Bilker Bunkers auf den Weg gebracht.
Die Marathonsitzung hat mit einem Sprint begonnen. Da sich der Düsseldorfer Stadtrat am Donnerstag mit den zahlreichen Reden und Anträgen zum Haushalt beschäftigen musste, hat er seine normalen Geschäfte gleich in den Anfangsminuten erledigt – und dabei einige große Projekte für die Landeshauptstadt beschlossen. Die Entscheidungen im Überblick:
Bezirkssportanlage Garath Die größte Investition ist für die Koblenzer Straße 133 vorgesehen. Auf 18,6 Millionen Euro werden die Gesamtkosten geschätzt, um die Bezirkssportanlage in Garath zu sanieren und zu modernisieren. Für die Planung hat der Stadtrat 2,7 Millionen Euro freigegeben. Auf dem Platz sollen die Fußballer des Garather SV sowie die American-Football-Spieler der Panther ihre Heimspielstätte haben. Zudem sollen weitere Breitensportarten angeboten werden, etwa Skaten, Klettern oder auch Parcours. An der Koblenzer Straße sind eine Tribüne mit 2000 Plätzen sowie weitere mobile Tribünen geplant. Die erste Mannschaft der Footballer bestreitet ihre Heimspiel derzeit in Benrath, trainiert wird im Arena-Sportpark, in dem auch die übrigen Teams ihre Begegnungen austragen. In Garath kann die Arbeit des Vereins wieder zusammengeführt werden.
Verlängerung der Toulouser Allee Die Straße führt bisher entlang der Bahnstrecke bis zum Wehrhahn. Da dort Autos aus fünf Richtungen zusammenkommen, ist die Kreuzung an ihrer Belastungsgrenze angekommen. Deshalb soll die Toulouser Allee verlängert und an die Worringer Straße angeschlossen werden. Größte Herausforderung ist dabei, einen Höhenunterschied von zweieinhalb Metern zwischen der jetzigen Lage der Toulouser Allee und der Worringer Straße auszugleichen. Die Bauarbeiten werden nach Schätzung der Stadt mindestens 2,7 Millionen Euro kosten. Die Planung erfordert noch gut zwei Jahre. Der Bau könnte dann 2022 beginnen und wird voraussichtlich 18 Monate dauern, so dass ab 2024 Autos über die verlängerte Straße fahren.
Ulmer Höh’ Die Kapelle des ehemaligen Gefängnisses soll zu einem Kunst-, Kultur- und Bürgerraum umgebaut werden. Ein Verein um den Foto- und Videokünstler Horst Wackerbarth möchte diesen schaffen und schlägt unter anderem einen Veranstaltungsraum im dritten Obergeschoss vor. Der Stadtrat befürwortet, dass für das Projekt ein Antrag für ein Bundesprogramm gestellt wird, das Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus fördert. Insgesamt sind für das Projekt zwei Millionen Euro erforderlich. Der städtische Eigenanteil liegt bei 200 000 Euro, den der Rat nun bewilligt hat – vorausgesetzt der Bund fördert und so genannte unbeteiligte Dritte bringen 470 000 Euro auf. Damit sind Menschen, Vereine oder Unternehmen gemeint, die keine rechtliche oder wirtschaftliche Beziehung zum Projektträger haben. Dieses Geld muss der Grundstückseigentümer einwerben.
Umbau des Bilker Bunkers Ähnlich wie bei der Ulmer Höh’ ist auch die Lage beim ehemaligen Luftschutzbunker an der Aachener Straße. Auch das soll umgebaut werden, in Bilk sollen neben den Kulturräumen auch Wohnungen entstehen. Für den kulturellen Teil hat der Stadtrat ebenfalls einen Antrag für das erwähnte Förderprogramm des Bundes befürwortet. Hier beträgt die Gesamtsumme 2,7 Millionen Euro, der städtische Anteil 270 000 Euro. Zudem müsste über die „unbeteiligten Dritten“ 630 000 Euro zusammenkommen. Der Bunker aus dem Jahr 1943 steht unter Denkmalschutz, das heißt er bleibt von außen weitgehend unverändert, abgesehen von den Öffnungen, die für Fluchtwege oder die Lüftungsanlage geschaffen werden müssen.
Spieloase Bilk Ebenfalls einstimmig hat der Rat knapp 1,3 Millionen Euro freigegeben, um die Spieloase an der Brunnenstraße zu sanieren, umzubauen und zu erweitern. Vorgesehen ist unter anderem die Anlage barrierefrei zu gestalten, einen Aufzug und ein Flachdach, das als Dachterrasse genutzt werden kann, zu schaffen.