Inklusion in Düsseldorf Stiftung macht seit zehn Jahren Kinderträume wahr

Düsseldorf · Wenn Kinderaugen strahlen, hat dies nicht selten mit der Stiftung Düsseldorfer Kinderträume zu tun. Seit zehn Jahren setzen sich die Stifter Georg Broich, Dieter Castenow, Thomas Girgott, Josef Nagel, Jörg Schnorrenberger, Alexander Schröder-Frerkes sowie Michael Staade dafür ein, Kindern mit körperlichen Einschränkungen oder aus prekären sozialen Verhältnissen einen unvergesslichen Tag zu bereiten – unter anderem mit Speedboot-Fahrten auf dem Rhein, Rundflügen über Düsseldorf oder der Mutmachtour des Düsseldorfer Pantomimen Nemo.

Stifter Michael Schade.

Stifter Michael Schade.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Mit zahlreichen Gästen, darunter Koch und TV-Entertainer Horst Lichter mit seiner Frau Nada, feierte die Stiftung jetzt ihr Jubiläum im Teehaus der Galopprennbahn. Und Michael Staade, für den soziales Engagement schon immer zu seinem Leben dazugehört hatte, erinnerte an die Anfänge: „Nach verschiedenen Projekten mit dem Lions Club wollte ich mich mehr auf die Unterstützung benachteiligter Kinder konzentrieren, wollte eine eigene Stiftung und fand in meinem Mitstreitern ein sich ideal ergänzendes Team.“

Auf der Boot-Messe traf Staade, der auch Präsident der Düsseldorfer EG ist, den Eigner des Speedboats Hoppetosse, Jörg Leonhardt, und schon war die Idee für das Bootsabenteuer für Kinder geboren. Leonhardt ist nach einem Unfall querschnittsgelähmt und somit ein Mut machendes Beispiel, was trotz Behinderung immer noch möglich ist. „Zu den Fahrten nehmen wir auch Eltern und Geschwisterkinder mit, die den gehandicapten Kindern mentale Stabilität geben“, erklärt Staade, den immer wieder die Leistungen, der Mut und vor allem die unmittelbar sichtbare Freude der Kinder begeistert. „Ich finde ja Feuer spucken an sich schon ein Wagnis – aber wenn im Rahmen eines pädagogischen Zirkusprojekts ein blinder Junge dies lernt und dann auch noch in einer Zirkusvorstellung präsentiert, kann ich einfach nur staunen“, so Staade.

Manche Erfahrung macht ihn jedoch auch betroffen, etwa als er wenige Wochen nach einer Speedboat-Fahrt die Todesanzeige eines an einem Gehirn-Tumor erkrankten Jungen von dessen Vater erhielt, mit den Worten „da habe ich meinen Sohn zum letzten Mal lachen gesehen“.

Rund 120 Events hat die Stifung seit ihrer Gründung organisiert und damit rund 5000 Kinder und deren Geschwister glücklich gemacht, auch in Kooperation mit Vereinen wie Krass oder Königinnen und Helden. Als Allround-Manager hält Ex-Banker Thomas Girgott die Zügel der Stiftung fest in der Hand. Einen Dissens, welches Projekt gefördert werden soll, gab es in der Stiftung nie.

Mit Horst Lichter bat Dieter Castenow einen Philanthropen der besonderen Art zum Talk auf die Jubiläums-Bühne. Der plauderte gewohnt humorig aus seiner Biografie, wurde aber auch immer wieder tiefgründig: „Höflichkeit, Freundlichkeit und Respekt werden zwar immer wieder eingefordert, aber leider kaum beherzigt.“ Zum Abschluss der Feier kam auch noch Geld in die Stiftungskasse: die Versteigerung des Bildes „Golden Bubbles“ von Jiri Dokoupil, gestiftet von der Galerie Geuer & Geuer, brachte 2600 Euro ein.