Nahostkonflikt Teddybär-Aktion in Düsseldorf soll Zeichen gegen den Terror setzen

Düsseldorf · Juden, Muslime und Christen beteten zusammen auf dem Marktplatz. Kuscheltiere erinnern dort zudem an die von der Hamas entführten Kinder.

Jeder Teddybär symbolisiert ein entführtes Kind.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(sku) Vor dem Düsseldorfer Rathaus sitzen aktuell 30 Teddybären. Ihre Hände und Füße sind an Klappstühle gefesselt, ihre Augen sind mit schwarzem Klebeband verbunden. Auf den Oberkörpern der Teddybären sind Fotos von Kindern zu sehen, auf den Pfoten der Plüschtiere stehen die Namen und das Alter von Kindern. „Emma und Juli Cunio, dreijährige israelische Babies“ steht beispielsweise auf einem der Schilder. Auf dem Foto umarmen sich die beiden Schwestern und lächeln in die Kamera. Das Schild „Entführt“ ist auf die Stuhl-Lehne geklebt.

Vor dem Rathaus standen am Donnerstag circa 35 jüdische Frauen in Gruppen zusammen. „Wir wollen kein politisches Statement setzen“, stellte Anna Adirim gleich zu Beginn klar. Gemeinsam mit Tatjana Horowitz hat sie die Teddybär-Aktion organisiert. Mit dieser will Adirim ein Zeichen setzen. „Für den Terror habe ich kein Verständnis“, sagte sie. Es sei egal, wie Menschen zu Israel stehen, betonte die 53-Jährige. Aber sie wolle ein Zeichen gegen die Entführung von unschuldigen Kindern setzen.

Hintergrund der Aktion in Düsseldorf ist die Entführung von israelischen Kindern in der Nähe von Gaza. Unter den Opfern seien auch Familien gewesen, die nur zu Besuch in Israel gewesen seien, so die Organisatorinnen.

Jeder der 30 Teddybären symbolisiert ein entführtes Kind. Ob die Kinder noch leben oder ermordet wurden, sei unklar, sagte Adirim. Ihr Ziel ist es, in Düsseldorf mit der Aktion Mitgefühl und Solidarität für die entführten Kinder auszulösen. In ihrem Alltag erlebe sie oft Anfeindungen oder Unverständnis. „Das ist halt Krieg“ oder „selbst Schuld“ bekomme sie oft zu hören, erzählte die 53-Jährige. „Aber wie soll ein acht Monate altes Baby selbst Schuld sein?“, fragte sie.

Einige Meter weiter standen am Donnerstag zum Schutz der Frauen vier Sicherheitsleute. Insgesamt unterstützen 150 Frauen die Aktion. Sie hat am Donnerstag begonnen und geht noch bis Freitag, 3. November, von 13 Uhr bis 18 Uhr.