Eigenes Gemüse vom Mietacker — immer mehr machen mit

Selbst angebauter Spinat und Salat liegen im Trend. In Düsseldorf sind bereits alle Flächen vermietet.

Düsseldorf. Torben und Ines Hilgers müssen eigentlich nicht viel tun — außer hin und wieder zu gießen und Unkraut zu entfernen. „Ansonsten müssen wir warten“, sagt Torben Hilgers. Der 39-Jährige und seine Frau haben über das deutschlandweit arbeitende Unternehmen „Meine Ernte“ ein Stück Acker in Niederkassel in unmittelbarer Nähe zum Rhein gemietet.

Bis zum Herbst haben die beiden mit Söhnchen Matti jetzt Zeit, ihr eigenes Gemüse zu ernten. Wenn alles erst anfängt zu wachsen und zu gedeihen, wird sich der Kühlschrank der Hilgers schnell mit frischem Spinat, Mangold und Salat sowie vielen weiteren Gemüsesorten füllen. Die Radieschen haben bereits den Anfang gemacht. „Die schmecken viel besser als aus dem Supermarkt“, berichtet Ines Hilgers.

Die Hilgers sind nicht die einzigen in Düsseldorf, die ihre Lust am kleinen Gemüsegarten — mit wenig Aufwand — entdeckt haben. Das Unternehmen „Meine Ernte“ bietet über den landwirtschaftlichen Betrieb von Willi Andree Flächen zur Eigennutzung an. In Volmerswerth sind es etwa 130 Gemüsegärten, in Niederkassel 80.

„Alle haben wir sehr schnell vermieten können“, erklärt Kerstin Oldendorf von „Meine Ernte“. Das Unternehmen mit Sitz in Bonn bietet bundesweit 22 Standorte an. Viele der Hobby-Gärtner melden sich bereits im Herbst, lange vor Beginn der eigentlichen Saison, um ein Stück Land für den Anbau zu ergattern.

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Die Hilgers entschieden sich für die Parzelle, weil sie auf ihrem kleinen Balkon nicht die Möglichkeit haben, viel einzupflanzen. Auf frisches, eigenes Gemüse wollte die Familie dennoch nicht verzichten, zumal die 38-Jährige besonders bei ihrem acht Monate alten Sohn großen Wert auf gesunde Ernährung legt. „Matti hat bereits an einem Radieschen aus dem Mietgarten gelutscht“, erzählt sie. Und von dem übrigen Gemüse ließen sich gut Breie für ihren Sohn zubereiten.

„Meine Ernte“ funktioniert denkbar einfach. Dabei mieten Hobbygärtner ein Stück Acker, das bereits professionell mit mehr als 20 Gemüsesorten bepflanzt ist — völlig frei von Chemikalien. Wasser und Gartengeräte werden ebenfalls gestellt, eine umfangreiche Beratung wird auch angeboten.

Und dann muss man eben gießen, warten und Unkraut zupfen. „Das Konzept ist idiotensicher“, sagt Torben Hilgers. Rund zwei bis drei Stunden Zeit investieren er und seine Frau bei den dezeitigen Witterungsverhältnissen in den Leihgarten.

Auch wenn sie die Früchte ihrer Arbeit noch nicht ernten können, werden die Hilgers sich auch im nächsten Jahr für einen Mietgarten anmelden. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn wer bei „Meine Ernte“ schon mal mitgemacht hat, wird bei der Vergabe in der nächsten Saison bevorzugt.