Tennis: Mit Haas beginnt die heiße Phase im Rochusclub
Am Mittwoch greifen die Favoriten beim ATP-Turnier ein. Der 35-Jährige zählt wieder dazu.
Düsseldorf. Mit dem Achtelfinale beginnt am Mittwoch beim Tennisturnier in Düsseldorf die heiße Phase, und dabei möchte es ein alter Hase der Konkurrenz noch einmal zeigen. Auf der Zielgeraden seiner Karriere ist Tommy Haas in die Weltspitze zurückgekehrt.
Vor wenigen Wochen gewann der 35-Jährige das Turnier in München und machte in der Weltrangliste einen Sprung auf Rang 14. „Das ist einfach nur verrückt. In meinem Alter darf man von so etwas zwar noch träumen, kann aber nicht mehr wirklich damit rechnen, dass es auch passiert“, sagte Haas.
Probleme mit dem Handgelenk, Schmerzen an der Hüfte, dazu mehrere Schulteroperationen — immer wieder wurde Haas auf dem Weg zur absoluten Spitze der Tennis-Welt von Verletzungen gestoppt. „Es gibt inzwischen kaum einen Tag, an dem ich mal nichts in meinem Körper spüre. Aber derzeit fühle ich mich gut“, sagte Haas.
Das war ihm in den Tagen von Düsseldorf bislang auch deutlich anzumerken. Gut gelaunt schlenderte Haas mit weißem T-Shirt und modisch zerrissener Jeans über die Anlage am Rolander Weg, so dass sich auch deswegen weibliche Besucher aller Altersklassen nach ihm umdrehten.
Heute soll Haas in seinem Achtelfinale auf Ivan Dodig treffen. In München konnte er den Kroaten im Halbfinale mit 6:4 und 6:3 besiegen. „Das war ein tolles Spiel, und Ivan wird bestimmt heiß sein. Er ist ein Kämpfer, und ich habe Respekt vor ihm“, sagte Haas, der sich der Unterstützung durch die Zuschauer sicher sein kann. „Ich habe in Düsseldorf sehr schöne Momente erlebt und hier ja auch 1998 sowie 2005 den World-Team-Cup gewonnen“, sagte Haas.
Er wünscht sich daher eine Wechselwirkung mit dem Publikum. „Ich hoffe, die Fans feuern mich besonders an, weil sie wissen, dass sie mich bei diesem Turnierformat anders als bei der bisherigen Mannschafts-WM im Falle einer Niederlage nicht mehr sehen können.“
Für jedes weitere Vorbereitungsspiel für die French Open ist Haas dankbar. In Paris stand er 2002 sowie 2009 im Achtelfinale, und sein Körper scheint ihm nun die Chance auf eine Renaissance zu geben. „Ich merke, dass da wieder was geht. Aber mit 35 kann ich auch nicht mehr lange darauf warten“, sagte Haas.