Aufschlag im Rochusclub

Der Deutsche Daniel Brands qualifiziert sich für das Achtelfinale beim Turnier in Grafenberg.

Düsseldorf. Seit drei Tagen läuft das Düsseldorfer Tennisturnier, und die Zuschauer auf der Anlage des Rochusclubs konnten sich schnell ein Bild davon machen, dass ein Einzelwettbewerb eine deutlich andere Veranstaltung darstellt als die von 1978 bis 2012 am Rolander Weg in Grafenberg ausgetragene Teamweltmeisterschaft. So tummelten sich am Samstag 32 Qualifikanten auf den verschiedenen Plätzen, so dass die Besucher bei freiem Eintritt am „Tag der offenen Tür“ in zwei Runden 24 durchaus interessante Begegnungen zu sehen bekamen.

Aufschlag hatten an diesem Tag auch acht deutsche Spieler, von denen es der 28-jährige Dustin Brown, der 2011 in der Bundesliga für den Rochusclub spielte, beinahe ins Hauptfeld geschafft hätte. Der Deutsch-Jamaikaner aus Celle musste sich Sonntagvormittag erst im Tie-Break dem argentinischen Sandplatzspezialisten Guido Pella geschlagen geben.

Geschlagen geben musste sich einen Tag zuvor auch Fußballer Sebastian Kehl, der mit Borussia Dortmund gegen Hoffenheim verlor und so den Abstieg von Fortuna Düsseldorf besiegelte. Sonntag machte Kehl einen Abstecher in den Rochusclub und wurde von dem einen oder anderen Besucher nicht nur erkannt, sondern auch zur für die Fortuna verhängnisvollen Niederlage befragt. „Die Zuschauer waren dabei aber sehr nett. Wir haben ja auch alles versucht. Und ganz ehrlich: Wir sind nicht dafür verantwortlich, dass Fortuna am Ende überhaupt auf uns angewiesen war“, sagte Kehl, der mit Turnierorganisator Rainer Schüttler und Profi Philipp Petzschner befreundet ist. „Ich finde Tennis absolut interessant“, sagte Kehl.

Der tennisaffine Kicker hatte sich zuvor über den aus deutscher Sicht ersten Turnierhöhepunkt gefreut: Daniel Brands konnte Lukas Rosol aus Tschechien besiegen und ins Achtelfinale einziehen. „So langsam scheint bei mir der Knoten zu platzen“, sagte der 25-jährige Deggendorfer, der hofft, noch in diesem Jahr unter die ersten 50 der Weltrangliste zu kommen. Dafür möchte er nun mit Jan Hajek den nächsten Tschechen nach Hause schicken.

Allein die Topspieler ließen sich über Pfingsten nicht blicken, da sie erst ab dem Achtelfinale am Mittwoch ins Geschehen eingreifen. Erfreuliche Ausnahmen: die deutschen Asse Tommy Haas und Philipp Kohlschreiber.